Siemens eröffnet erste Betriebs-Kita in Forchheim

29.1.2015, 17:11 Uhr
Siemens eröffnet erste Betriebs-Kita in Forchheim

© Foto: Jana Schneeberg

Siemens-Kitas gibt es mehrere in Deutschland. Die Raumplanung ist in allen gleich. Auch inhaltliche Grundzüge gibt der Konzern vor: Eine gesunde und regionale Küche, die zweisprachige Erziehung und den Schwerpunkt auf naturwissenschaftliche und mathematische Förderung der Kinder. Dennoch ist die Forchheimer Einrichtung anders als die anderen. Das liegt zum einen an der Öffnung der Krippe für Kinder von Forchheimern, die nicht bei Siemens arbeiten, und zum anderen am Mobiliar und am individuellen Konzept, das die Arbeiterwohlfahrt Forchheim (Awo) als Träger einbringt.

„Wir arbeiten mit den Kindern auf der Grundlage der Evolutionspädagogik“, erklärt Irene Hofmann, die die Leitung der neuen Einrichtung übernommen hat. Dabei geht man davon aus, dass ein Kind ab der Geburt so etwas wie die Evolution durchläuft, vom Fisch über den Vierfüßler bis zum klugen Menschen.

Was geht im Hirn vor?

In jeder Stufe vernetzt sich das Gehirn auf bestimmte Art und Weise. Wenn Eltern verstünden, was sich wann im Hirn tue, könnten sie auch verschiedene Verhaltensweisen ihrer Kinder nachvollziehen, so Hofmann, die 14 Jahre lang den Kindergarten in Drügendorf geleitet hat.

Deshalb werde bei SieKids die Elternarbeit groß geschrieben, sagt Hofmann. „Aber nicht so, dass die Eltern bestimmte Aufgaben erledigen müssen“, meint sie. „Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat bei Siemens oberste Priorität und wir sind für die Entlastung der Eltern da.“ Es gehe also nicht um deren Arbeitskraft, sondern um ihre Einbindung in die pädagogische Arbeit mit den Kindern durch Übungen, Gespräche und Informationen. Daher gibt es im Obergeschoss der Kita auch das Elterncafé, wo genau solche Angebote stattfinden sollen.

Platz für Theater

Gleich daneben liegt die große Turnhalle. Auch der Bistro-Bereich, in dem die größeren Krippen- und die Kindergartenkinder künftig essen, ein Theater-Raum, ein Kunst-Atelier und Gruppenräume für eine Kindergartengruppe, eine Krippengruppe und eine gemischte Gruppe liegen im ersten Stock. Im Erdgeschoss haben die übrigen Krippengruppen Platz.

Insgesamt sollen einmal 60 Krippen- und 31 Kindergartenkinder den Neubau an der Käsröthe bevölkern.

Eltern warten schon

Die Kindergartenplätze werden dabei ausschließlich an Siemens-Mitarbeiter über das firmeneigene Intranet vergeben. Das gilt auch für 36 Krippenplätze. Die restlichen 24 stehen für Forchheimer Kinder offen. „Bis Ende 2015 haben wir bis jetzt 60 Verträge abgeschlossen, es gibt auch schon eine Warteliste“, erklärt Kita-Leiterin Irene Hofmann.

Sind einmal alle Kinder eingezogen, kümmert sich ein etwa 20-köpfiges Erzieherteam um sie, mit gut der Hälfte davon sollen die Kinder englisch sprechen. Der Betreuungsschlüssel liegt bei eins zu neun. „Siemens ist da sehr großzügig“, sagt Hofmann. Das gelte auch für das Essen, das nicht vom Caterer kommt, sondern in der Kita aus regionalen Zutaten gekocht wird. Vorgegeben habe der Konzern auch die arbeitnehmerfreundlichen Öffnungszeiten von 7 bis 18 Uhr. An 20 Tagen im Jahr ist die Einrichtung geschlossen. Dafür müssen die Eltern aber etwas tiefer in die Tasche greifen, die Preise liegen am oberen Ende der Forchheimer Preisskala.

Voranmeldungen für die öffentlichen Krippenplätze sind unter www.awo-forchheim.de möglich.

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