Siemens Healthineers eröffnet neue Gebäude

9.7.2017, 13:10 Uhr
Siemens-Vorstand Michael Sen (li.) mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann im neuen Showroom.

Siemens-Vorstand Michael Sen (li.) mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann im neuen Showroom.

"Pioniergeist" und "Leidenschaft" für das Gesundheitswesen würden die neuen Gebäude ausstrahlen, sagte Healthineers-Chef Bernd Montag beim Festakt in der Kantine, die 480 Mitarbeitern Raum bietet. Damit ist auch schon die Bedeutung der Investition in Forchheim angedeutet: Die neuen Büros und Entwicklungsräume bieten maximal 2000 neuen Mitarbeitern Platz. Derzeit nennt die Siemens-Pressestelle eine Zahl von 3100 Mitarbeitern in Forchheim. Rechnet man Beschäftigte mit Zeitverträgen sowie Dienstleister hinzu, wird eine Zahl von mehr als 3500 angenommen.

"Eine Erfolgsgeschichte"

Montag erinnerte an den Bau des inzwischen "alten" Siemenswerks 1994. Seither sei in Forchheim "eine ganz große Erfolgsgeschichte geschrieben worden. Heute zeige Healthineers hier seine "Ingenieurskunst". Bereiche wie die Mammographie und das Softwaregeschäft seien nun weltweit in Forchheim zusammengezogen.

Das "klare Bekenntnis zur Metropolregion und zu Franken", wie es Montag betont hatte, das hatte auch Michael Sen, Vorstandsmitglied der Siemens AG, auf seinem Redemanuskript dick unterstrichen. "Wer baut, der bleibt", sagte er. Healthineers wolle in Forchheim und Erlangen bleiben, "weil wir hier eine große Zukunft sehen". Die Investition - man spricht von annähernd 100 Millionen Euro - sei ein "Bekenntnis zum Standort Forchheim". Ihn nannte Sen in einem Atemzug mit dem amerikanischen Walpole und dem chinesischen Shanghai. Sen bekannte sich zu Oberfranken, er selbst sei hier aufgewachsen, in Neustadt bei Coburg.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ging auf die gewachsene Bedeutung des Medical Valley ein: "Das hat sich bundesweit herumgesprochen." Auch die Berlin habe hier den "Spitzencluster für Medizintechnik in Deutschland" angesiedelt, die Regierung sieht also hier das größte Wissen in dieser Branche. Der Firmen-Mutter Siemens dankte Herrmann für die Investition in Forchheim: "Das ist in Zeiten internationaler Konkurrenz nicht selbstverständlich."

Uwe Kirschstein, Forcheims Oberbürgermeister, erinnerte in seiner Rede an die Verdienste seines Vorgängers Franz Stumpf, der ebenfalls unter den Festgästen saß. "Eigentlich müsste er hier stehen angesichts der Vorarbeit." Unter Stumpf waren die Flächen geschaffen worden, auf denen sich Siemens erst in Forchheim erst im großen Stil nierderlassen konnte. Stumpf selbst erinnerte am Rande der Feier daran, dass ihn wiederum der Logistiker Hegele auf die Erweiterungspläne von Siemens aufmerksam gemacht habe: Simon Hegele ist heute ebenfalls ein großer Arbeitgeber in der Region und mit Healthineers geschäftlich eng verknüpft.

Kirschstein erinnerte sich als ehemaliger Healthineers-Ingenieur an seinen ersten Arbeitstag in Forchheim, "am 8. 1. 2007". Er grüßte auch seine "ehemaligen Kolleginnen und Kollegen" und hatte neben viel Dank auch einen Wunsch ans Rednerpult mitgebracht: "Dass sie auch einmal den Weg in die Innenstadt von Forchheim finden". Sie sollten die Stadt so liebgewinnen, wie er das getan habe.

Blick zurück vom Betriebsrat

An nicht so strahlende Siemens-Zeiten erinnerte - quasi von Amts wegen - der Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Fees. Noch 1996 habe es einen Demonstrationszug von mehreren Tausend Siemens-Beschäftigten vom damaligen Werk zum Rathausplatz gegeben. Im Zuge einer Umstrukturierung fürchteten viele um ihren Arbeitsplatz. Somit war es auch für Fees "nicht selbstverständlich", das nun eine derartig große Investition getätigt wurde. Er sehe "Erlangen und Forchheim" als einen Standort, in ganz Franken würden statt früher 5000 nun rund 10 000 Mitarbeiter für Healthineers arbeiten.

Bernd Montag übergab schließlich nach den Festreden einen symbolischen Schlüssel an Heinrich Kolem, dem Standortleiter von Healthineers Forchheim. An den Festakt schloss sich das jährliche Mitarbeiterfest mit Bier, Bratwürsten, Musik und Schiffschaukel. Dazu wurden wegen der Eröffnung der neuen gebäude weit mehr als die üblichen 3000 Gäste erwartet.

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