Sommerhitze: So gießt man richtig

18.7.2018, 14:00 Uhr
Sommerhitze: So gießt man richtig

© Foto: Manuel Kugler

Herr Hoffmann, früh oder abends: Wann ist der beste Zeitpunkt zum Gießen?

Roland Hoffmann: Grundsätzlich ist ein Gießen früh und/oder abends vorteilhaft, da in der Mittagszeit zu hohe Sonneneinstrahlung durch die Wassertropfen auf Blättern zu Sonnenbrand führen können. Auch ist die Verdunstung in der Mittagshitze natürlich wesentlich höher. Also früh ist optimal, an heißen Tagen auch zusätzlich abends, dabei ist jedoch darauf zu achten, dass die Pflanzen nicht mit nassen Blättern in die Nacht gehen, da sonst die Gefahr von Pilzerkrankungen erheblich steigt.

 

Soll man den Rasen gießen oder wässern?

Roland Hoffmann: Lieber einmal kräftig als öfter nur befeuchtet ist hier der Grundsatz, damit die Feuchtigkeit überhaupt bis in den Wurzelbereich vordringen kann. Meist wird hier nur die oberste Bodenschicht befeuchtet und im Wurzelbereich kommt gar nichts an. Auch auf die Schnittlänge kommt es an, wenn diese in Hitze- und Trockenperioden zu kurz ist, neigt das Grün eher zum Verbräunen.

 

Wie unterscheidet sich das Gießen von Gemüsebeet und Topfpflanzen?

Roland Hoffmann: Kübel und Blumenkästen müssen öfter gegossen werden, dabei ist darauf zu achten, dass Abzugslöcher in den Gefäßen sind, damit sich keine Staunässe bildet und die Wurzeln ersticken. Im Gemüsebeet ist es ähnlich wie im Rasen. Lieber manchmal viel, als dauernd zu wenig. Im Zeitraum von zwei bis drei Stunden können 15 bis 20 Liter pro Quadratmeter gegeben werden, dann ist der Boden meist 15—20 Zentimeter gut durchfeuchtet. Das Wasser kommt bis in den Wurzelraum und kann von der Pflanze gut aufgenommen werden. Das reicht dann meist für die nächsten vier bis sechs Tage. Wenn man die oberste Bodenschicht regelmäßig auflockert, verhindert man dadurch eine hohe Verdunstung. Wie der alte Spruch schon sagt: Drei mal gehackt ist einmal gegossen.

 

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