SpVgg/DJK Heroldsbach-Thurn ringt um die Zukunft

14.7.2014, 10:00 Uhr
SpVgg/DJK Heroldsbach-Thurn ringt um die Zukunft

© Alexander Hitschfel

Vereinsmitglied Bernd Bergner, der federführend das Zukunftskonzept mit erarbeitet hatte, stellte bei der jüngsten Gemeinderatssitzung das neue Konzept vor. Anlass für das Papier sind eine seit Jahren sinkende Mitgliederzahl und eine von Jahr zu Jahr immer angespanntere finanzielle Lage. Große Probleme bereite auch das marode Sportheim. Eine defekte Heizungsanlage, ein undichtes Dach, nur unzureichende Duschvorrichtungen, keine adäquaten Platzkapazitäten für ein zusätzliches Sport- und Freizeitangebot seien nur einige Punkte der langen Mängelliste des in die Jahre gekommenen Sportheimes, welches 1968 gebaut wurde, so Bergner

Eine Sicherung des Fortbestandes des Sportvereins könne nur erfolgreich sein, wenn man ein attraktives und durchgängiges Angebot für Sport, Bewegung und Gesundheit über alle Altersgrenzen anbiete. Im Gesundheitsbereich sieht Bergner noch großes Potenzial. Die Mitgliederzahlen, welche momentan bei 750 liegen und in den vergangenen Jahren kontinuierlich von 1000 Mitgliedern gesunken seien, müssten gesteigert werden, um auf Dauer die Betriebskosten für ein Sport- und Freizeitzentrum decken zu können.

Sportgelände und Sportgebäude müssten in angemessenem Zustand sein. Derzeit verfüge man über einen gut ausgestatteten A-Platz, aber einen B-Platz, der in einem sehr schlechten Zustand sei und für den Punktespielbetrieb nur sehr eingeschränkt – beziehungsweise überhaupt nicht – genutzt werden könne. Als weiteres Ziel müsse man auch andere Institutionen in die Sportvereinsarbeit mit einbinden wie zum Beispiel andere Vereine, Schule oder Kindergarten.

Lange Wunschliste

Danach stellte Bergner dem Gremium eine konkrete Bedarfsermittlung vor. An oberster Stelle stand hier ein Kunstrasenfeld und ein Rasenspielfeld oder alternativ drei Rasenspielfelder. Um neue Sportarten anzusiedeln, wolle man auch Leichtathletikanlagen in das Konzept implementieren.

Hier sollen eine Laufbahn, Sprung-, Stoß- und Wurfanlagen mit errichtet werden. Weitere Bedarfspunkte seien Turn- beziehungsweise Übungsräume, ein Beachvolleyballfeld, Umkleide- und Duschmöglichkeiten (Damen und Herren getrennt – was bisher nicht der Fall ist), Gruppen- beziehungsweise Jugendräume, ein Kinderspielplatz, eine Skaterbahn und ein Basketballfeld sowie Parkmöglichkeiten, Reserveflächen für weitere Entwicklungsmöglichkeiten und ein angemessener Gastraum.

Das bisherige Grundstück umfasse 11 447 Quadratmeter – Bergner nannte einen geschätzten Wert von rund 1,5 Millionen Euro. Der Erlös aus dem Verkauf soll für die Finanzierung des neuen Standortes mit herangezogen werden.

In einem zweiten Schritt stellte Bergner die Kosten für eine Sanierung und für einen Neubau gegenüber. Während eine Realisierung des Projektes am alten Standort auf rund 1,35 Millionen Euro käme, würde ein Neubau auf rund zwei Millionen Euro zusätzlich der Kosten für rund 30 000 Quadratmeter Grundstücksfläche kommen.

Varianten verglichen

Bei einer Wirtschaftlichkeitsberechnung – auch unter Berücksichtigung etwaiger Zuschüsse – bleibe bei der Sanierungsvariante ein ungedeckter Betrag von 945 000 Euro und beim Neubau nicht zuletzt durch den geplanten Grundstücksverkauf ein Plus von 100 000 Euro. Außen vor wurde aber auch hier der Grundstückserwerb von rund 30 000 Quadratmeter gelassen. Wird dieser noch berücksichtigt, verändert sich die Zahl entsprechend. Angewiesen ist man aber auf die Hilfe der Gemeinde. So hofft Bergner, dass eventuell die Gemeinde Heroldsbach Flächen für die Realisierung ankaufe und auf Erbpachtbasis dem Verein zur Verfügung stelle, oder auch, dass die Gemeinde aus dem eigenen Bestand eine Fläche für eine Erbpacht anbiete.

Fest stehe: Mittelfristig sei es nicht möglich, mit der bestehenden Infrastruktur das aktuelle Angebot aufrecht zu erhalten. Notwendige Erweiterungen im Angebot könnten nicht vorgenommen werden. Zeitnah seien deshalb erhebliche Investitionen für Sanierung oder Neubau nötig. Eine Sanierungsfinanzierung ohne finanzielle Hilfe sei für den Verein nicht umsetzbar – eine Neubaufinanzierung durch Verkaufserlöse und Fördermittel jedoch schon, was schon für einen Neubau spreche. Ohne eine Finanzspritze der Gemeinde wird der Heroldsbacher Sportverein auf Dauer nicht überleben können, denn müsste der Sportverein die 30 000 Quadratmeter Fläche auch noch käuflich erwerben, ist es fraglich, ob die Finanzmittel hier entsprechend aufgebracht werden könnten.

Bloß wohin?

Bürgermeister Edgar Büttner (SPD) sieht ein Problem darin, in Heroldsbach eine geeignete zusammenhängende Fläche von 30 000 Quadratmetern zu finden. Gemeinderat Peter Münch (FW Oesdorf) schlug vor, doch vielleicht auch über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen und eventuell auch Kooperationen mit dem zweiten Sportverein in der Großgemeinde, der DJK/SC Oesdorf, einzugehen. Außerdem empfand Münch den Verkaufserlös über 1,5 Millionen Euro als „knackig“. „Bitte unterstützt uns, dass wir auch den Fortbestand sicher stellen können“, so der Appell von Bergner an den Gemeinderat.

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