Stöckach hat die etwas anderen Ministranten

20.3.2017, 08:00 Uhr
Stöckach hat die etwas anderen Ministranten

© Fotos: Rolf Riedel

Viele Promis aus Fernsehen und Politik waren in ihrer Kindheit Messdiener, etwa Stefan Raab, Harald Schmidt, Thomas Gottschalk und Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer.

Ministranten gibt es schon etwa seit dem achten Jahrhundert, als es üblich wurde, täglich eine Heilige Messe zu feiern. In den Synoden von Mainz 813 und Paris 829 wurde festgelegt, dass für die Feier einer Messe wenigstens ein Ministrant anwesend sein musste. Der oberfränkische Teil der heutigen Pfarrei Stöckach-Forth gehörte bis zur Pfarrgründung im Jahr 1427 zur Pfarrei des Augustinerchorherrenstiftes Neunkirchen am Brand.

Mit sieben Dörfern

Stöckach hat die etwas anderen Ministranten

Die schon existierende St. Ägidius Kapelle in Stöckach wurde zur Pfarrkirche. Schon im 13. Jahrhundert wurde sie gebaut. Sieben Dörfer gehörten zur Pfarrei: Stöckach, Unter- und Oberlindelbach, Etlaswind, Pettensiedel, Affalterbach und Frohnhof sowie die beiden Aussiedlerhöfe Schleinhof und Neubau.

Im Jahr 1966 wurde der Pfarrsitz nach Eckental-Forth verlegt, die dortige Kirche erweitert und ein Pfarrzentrum und ein Kindergarten gebaut. Inzwischen ist daraus der Seelsorgebereich Eckenhaid-Stöckach-Forth-Weißenohe entstanden.

Im Jahr 1967, schon zehn Jahre vor dem 550. Pfarrjubiläum, entschied der von 1966 bis 1969 amtierende Pfarrer Werner Buckenleib, dass erwachsene Messdiener den Pfarrer bei den Messhandlungen unterstützen sollen. Sein Nachfolger Adolf Schrenk behielt dies so bei.

So kommt es, dass Wolfgang Riegler und Richard Ruppenstein noch heute, nach 50 Jahren, diesen Messdienst übernehmen. Später kamen Wolfgang Wokatsch, Harald Jobst und Siegfried Utz dazu.

Erst im 20. Jahrhundert unter Papst Pius XII. im Jahr 1947 unterschied man zwischen normalen Messdienern und Ministranten, die sich auf dem Weg zum Priesterberuf befanden. Ab dann entwickelte sich der Ministrantendienst in seiner heutigen Form.

Mit dem etwas später (1962 bis 1965) folgenden Zweiten Vatikanischen Konzil wurde der Status der Laien-Ministranten weiter aufgewertet: Ministranten sind heute nicht nur Assistenten des Priesters, sondern sie übernehmen im Gottesdienst auch bestimmte Aufgaben stellvertretend für die Gemeinde. Erst seit 1994 sind übrigens auch Mädchen ganz offiziell zum Altardienst zugelassen.

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