Sturmtief riss sogar Scheunen mit sich

3.1.2018, 17:29 Uhr
Sturmtief riss sogar Scheunen mit sich

© Franz Galster

Es war wie eine Windhose, kurz und heftig, die eine Schneise der Verwüstung im Landkreis Forchheim anrichtete. So jedenfalls empfand es Gruppenführer Thorsten Sailer von der FFW Kunreuth. Dort versuchten seine Männer, das Wasser entlang der Staatsstraße im Graben zu kanalisieren. Beim Überfluten der Straße hatte es Schottersteine quer über die Fahrbahn geschwemmt. Die Feuerwehrmänner reinigten den Gefahrenpunkt.

Sturmtief riss sogar Scheunen mit sich

© Fotos: Franz Galster

"Bereits um 9.15 Uhr ist die erste Alarmierung eingegangen", erzählt Kreisbrandrat Oliver Flake. Ein umgeknickter Baum zwischen Kunreuth und Weingarts war dort auf die Straße gefallen. "Relativ intensiv", so Flake, habe der Sturm auch in und um Rangen und Walkersbrunn getobt. Dort sind einige Bäume auf die Straße gefallen, im Wald selbst zeigte sich eine Schneise der Verwüstung. In Weingarts wurde eine massiv gebaute Maschinenhalle durch Burglind völlig zerstört. "Es sah aus wie nach einem Bombenanschlag", berichteten Anwohner.

Die Troppach, ein Bach auf der Strecke zwischen Weingarts und Gosberg, zeigte sich bei Dobenreuth bedenklich gefüllt, blieb aber mit kleinen Ausnahmen im Bachbett.

Am Bahnhof Wiesenthau bekamen die Autos nasse Füße durch die teilweise überschwemmte Fahrbahn. Die Straße Richtung Kirchehrenbach/Wiesenthau blieb aber mit der gebotenen Vorsicht befahrbar.

Heftige Verwüstungen hinterließ der Sturm im Raum Lützelsdorf, wo die Feuerwehren aus Pretzfeld, Wannbach und Lützelsdorf die Durchgangsstraße von Pretzfeld nach Egloffstein zwischen Lützelsdorf und Wannbach voll sperrten. Kommandant Thomas Glas von der FFW hatte den Einsatz geleitet und erläuterte kurz die Arbeiten: Bäume waren auf die Staatsstraße gefallen, sie wurden mit schwerem Gerät und mit Motorsägen fachgerecht entfernt. Dazu galt es, vorübergehend den Verkehr umzuleiten. Das Straßenbauamt war angerückt, die Fahrbahn parallel dazu zu reinigen.

"Es war für einen kurzen Moment, als wollte der Sturm die Fenster eindrücken", erzählt Helmut Streibel, Einwohner von Lützelsdorf. "Alles sah weiß aus." Der Sturm fegte durch das kleine Dorf und hinterließ auch hier vorwiegend teilweise abgedeckte Wohnhäuser und abgedeckte Dächer von Geräteschuppen sowie zerstörte Garagen.

Am Hang oberhalb von Lützelsdorf stehen die Gebäude des Kreisbienenlehrstands. Dort brachte der Sturm die Gerüste zu Fall und zerlegte einen neuen Holzanbau förmlich in Stücke. Unweit davon waren die Experten der Stromversorgung EON zugange. Der Sturm hatte nämlich eine stromführende 20-kV-Leitung aus der Halterung gerissen und quer über alle Leitungen geweht. Das war auch der Grund für einen Kurzschluss und einen vorübergehenden Stromausfall im Trubachtal zwischen Ebermannstadt und Thuisbrunn.

Ein heftiges Gewitter ging in den Vormittagsstunden rund um Neunkirchen nieder. Im Ortsteil Rosenbach wurde die Feuerwehr gerufen: Dort hatte der Starkregen den Keller eines Hauses voll laufen lassen. In Oesdorf war wegen des Regens eine Straße überschwemmt, in Weilersbach riss der Sturm die Blechverkleidung einer Tankstelle mit sich.

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