Stürze gehören zum Entwicklungsprozess

17.10.2016, 17:24 Uhr
Stürze gehören zum Entwicklungsprozess

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Frau Schütz, welche Bedeutung hatte der Abschied vor heimischem Publikum beim Bayern-Cup in Forchheim?

Sandra Schütz: Obwohl ich meine Übungen ja schon tausendfach vorgeführt habe, ist die Nervosität in den letzten Tagen vor dem Wettkampf schon deutlich gestiegen. Viele Bekannte, die nicht bei den Auswärtsfahrten dabei sind, kamen zum Zuschauen. In einer Hallendurchsage wurde auf meinen letzten Lauf aufmerksam gemacht. Da willst du es natürlich nochmal allen zeigen.

Mit Schwester Melissa reichte ein zweiter Platz im Zweier bei den Erwachsenen zum Sieg in der Saison-Gesamtwertung.

Sandra Schütz: Es war ein runder Abschluss. In den vergangenen drei Jahren haben wir viele Höhepunkte gefeiert und unsere Bestmarken gesetzt.

Warum lässt sich der Kunstrad-Sport nur schwer mit der Berufsausbildung vereinbaren?

Sandra Schütz: Insgesamt nehmen die Teilnehmerzahlen in den höheren Altersstufen ab. Noch exotischer ist der Zweier, weil Trainings- und Wettkampftermine für zwei Personen zeitlich zusammenpassen müssen. Meine Schwester und ich haben nur einmal pro Woche regelmäßig trainiert. Das hat im überschaubaren Frauen-Feld gereicht, um in Bayern vorne dabei zu sein. Wer höhere Ambitionen hat, muss viel mehr Aufwand treiben, zum Beispiel zusätzlich Kraft- und Konditionstraining absolvieren.

Ganz aufhören wollen Sie ja nun nicht.

Sandra Schütz: Die enge Bindung zum Verein bleibt erhalten, indem ich unsere Jugendbetreuer unterstütze. So verbringe ich freitags statt drei Stunden nur noch eineinhalb in der Halle.

Worauf kommt es denn bei der Nachwuchsförderung an?

Sandra Schütz: Die Anfänger sollten schon einen gut ausgeprägten Gleichgewichtssinn und Ehrgeiz mitbringen. Um das Training optimal zu nutzen, geht es früh in die praktischen Übungsformen. Die ersten kleinen Erfolgserlebnisse stellen sich meist schon nach ganz kurzer Zeit ein. Rückschläge sind jedoch nicht vermeidbar. In meiner Laufbahn bin ich vor allem im Training wohl öfter gestürzt als dass ich fehlerfreie Fahrten hatte. Wichtig ist, dass der Spaß nie verloren geht. Hier helfen die Trainer, indem sie nicht zu streng sind und für Abwechslung im Programm sorgen.

 

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