Tanzen und trommeln öffnet die Tür zur Welt

4.7.2015, 07:00 Uhr
Tanzen und trommeln öffnet die Tür zur Welt

© privat

Nein, Sülze mit Bratkartoffeln, wird sicherlich nicht Ismas Leibspeise, erzählt der 14-Jährige von seinem ersten Kellerbesuch. Und Schäuferla? „zu schwer zu übersetzen“, lacht Melanie Rövekamp.

Seit Mittwoch beherbergen die Rövekamps drei Mitglieder der Sosolya Undugu Dance Academy, die auf ihrer Deutschland-Tournee auch in Forchheim Station macht: Isma Alakin Suudi ist einer von ihnen. Und auch Eric Wabwire (13) und der 29-jährige Devis Ssenoga Kimpunyide als Betreuer wohnen auf Zeit in der Merowingerstraße.

Mit dem Aufruf des Pfalzmuseums, dass Gasteltern gesucht werden, war für Melanie Rövekamp und ihre Familie klar, dass sie sich beteiligen wollen. Hatte man doch erst wenige Wochen zuvor mit den Gastschülern aus Le Perreux beste Erfahrungen gemacht, „die Kinder haben sich gefreut, mein Mann war tiefenentspannt“.

Auf den Forchheimer Kellern waren sie gleich am ersten Abend, der Freizeitpark Schloss Thurn hat die Jugendlichen kostenlos eingeladen. Grillen und Stockbrot backen steht auf dem Abend-Programm. „Und chillen!“ wirft Luke, der zwölfjährige Rövekamp-Sohn ein, der sich auf Anhieb mit seinen neuen Mitbewohnern versteht.

Die jungen Künstler aus Uganda stammen oft aus ärmlichen Verhältnissen, Isma lebt zusammen mit 17 Geschwistern in einer ärmlichen Behausung in Kampala, der Hauptstadt Ugandas. Ein echter Glücksfall für die Kinder ist die Sosolya Undugu Dance Academy, die vor allem sozial benachteiligte Kinder erreichen und ihre Lust am Leben wieder erwecken will. Mark Mugwanya, der während des Gastauftritts in Hausen wohnt, ist der Profikünstler unter ihnen, er „pickt“ die Kinder von der Straße auf sie bekommen eine regelmäßige Schulbildung und werden in traditioneller afrikanischer Musik, Tanz und Schauspiel unterrichtet. „Tanzen öffnet deine Tür zur Welt“ erzählt er.

Heute um 12.30 und um 15 Uhr und am Sonntag um 13.30 Uhr tritt Sosolya auf der Bühne in der Sattlertorstraße auf.

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