TBC-Fall im Gerhardinger Kindergarten: Kinder getestet

14.10.2017, 08:00 Uhr
TBC-Fall im Gerhardinger Kindergarten: Kinder getestet

© Foto: Roland Huber

"Der aktuelle Stand der Dinge ist: Niemand hat sich infiziert", sagt Elke Friedrich, die zuständige Gesundheitsamt-Fachbereichsleiterin im Landratsamt. Hauttests, Nachuntersuchungen, kurzum die Überwachung aller Kita-Angestellten und Kinder sei beendet – bis auf ein Kind, "bei dem wir noch aufs Test-Ergebnis warten. Aber wir sind in direktem Kontakt", so Friedrich. Letztlich sei nunmehr alles gut über die Bühne gegangen.

Damit dürfte wieder Ruhe einkehren in die Kita. Denn viele Eltern waren hochbesorgt, als im Juni bekannt wurde, dass eine Praktikantin an der gefährlichen bakterielle Infektionskrankheit Tuberkulose erkrankt war. Sie war im Rahmen eines formlosen Schnupper-Praktikums in dem städtischen Kinderhaus tätig und Ende Mai für zwei Tage auch in Kontakt mit den unter dreijährigen Kindern der Gerhardinger Krippe gewesen.

Vorbeugende Maßnahmen

Um zu verhindern, dass es überhaupt zu einer Infektion kommt, empfahl das Gesundheitsamt den Eltern dieser Kita-Kinder, eine vorbeugende medikamentöse Prophylaxe für ihre Sprösslingen. Mit einem Antibiotikum, das über drei Monate eingenommen werden musste. "Das war eine Notwendigkeit, denn je jünger, desto größer war die potenzielle Gefahr", erklärt Friedrich. Eine Gefahr, die man durch die prophylaktische Behandlung der Kleinsten aber gebannt habe.

Für die Dauer dieser Behandlung wurde sogar der Speiseplan der Kita umgestellt: "Man hat auf eiweißhaltige Gerichte verzichtet, wie zum Beispiel Fisch", so Britta Kaiser, Sprecherin der Stadt. "Das war eine Vorsichtsmaßnahme, weil sich solche Gerichte bisweilen nicht gut mit den Medikamenten vertragen." Neben verunsicherten Eltern gab es im Sommer auch viel Klärungsbedarf im Rathaus – war doch bei der erkrankten Praktikantin eine medizinische Vorab-Untersuchung ausgeblieben. Und das, obwohl die Frau aus Afrika stammte, wo viele Regionen als TBC-Risikogebiete gelten. "Das darf eigentlich nicht sein", sagte Oberbürgermeister Uwe Kirschstein damals.

Nach Auskunft der Stadt müssen Praktikanten für Bereiche mit Kinderkontakt in der Zwischenzeit unter anderem eine ärztliche Bescheinigung "mit Impfstatus und Aussage des Arztes, ob Anzeichen einer Krankheit im Sinne des Infektionsschutzgesetzes vorliegen" – und, ob "gegen ein Praktikum in einer Gemeinschaftseinrichtung ärztliche Bedenken bestehen". Zudem wurde die Praktikantenbelehrung um erhöhte Hygiene-Standards im Kindergarten erweitert, erklärt Britta Kaiser.

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