Teppichladen weicht Drogerie und Modegeschäft

FORCHHEIM - Die Tage des Teppichladen ARO sind auch in Forchheim gezählt: Im Dezember schließt die Filiale in der Boschstraße. Was dann kommt? Ein Drogeriemarkt und ein Herrenausstatter sind im Gespräch.

Auf dem Areal in der Boschstraße im Forchheimer Süden werden bald die Bagger anrücken: Sowohl das Gebäude des Teppichladens ARO als auch daneben der ehemalige Sanitärhandel Kalusche werden abgerissen, wie die NN aus sicherer Quelle erfahren haben. Beide Bauten entsprächen nicht mehr dem aktuellen Standard, heißt es.

Für den geplanten neuen Komplex ist man mit zwei potenziellen Mietern im Gespräch: Bei dem einen handelt es sich um einen der drei großen deutschen Drogeriemärkte, bei dem anderen um ein Textilunternehmen, genauer gesagt einen Herrenausstatter. Zirka 3500 Quadratmeter groß ist das komplette Gelände, auf zirka 1200 bis 1500 Quadratmetern soll künftig verkauft werden.

Die Stadt sieht die Pläne im Süden mit gemischten Gefühlen. Dass das Gebiet vorangetrieben wird, neue Häuser entstehen und sich neue Einkaufsmöglichkeiten bieten sei positiv, sagt Bauamtsleiter Gerhard Zedler. Sobald aber Innenstadt relevante Sortimente wie eben Kleidung und Drogerieartikel im Spiel sind, überwiegen die Sorgen: Kommen damit den Händlern der Innenstadt nicht die Kunden abhanden? Dagegen machen lässt sich nichts. Das Areal rund um Bosch- und Hafenstraße ist als Sondergebiet für Einzelhandel ohne Einschränkungen deklariert.

„Wenn der Kunde mit dem Parkplatz vor der Ladentür seine Einkäufe schon alle im Außenbereich erledigt hat, dann ist er für die Innenstadt erst einmal verloren“, sagt Roland Wölfel, Mitgeschäftsführer der Stadtmarketinggesellschaft Cima.

Was Forchheim fehle ist ein Haushaltswarengeschäft und ein Deko-Artikler wie Butlers, Depot oder Nanu Nana, sagt Wölfel. Solche Läden seien auch für Touristen attraktiv. Entscheidend sei, dass die Innenstadt möglichst viele Bedürfnisse befriedige. Denn, so hat eine bundesweite Umfrage der Cima ergeben, Grund Nummer eins, warum Menschen die Stadt besuchen, sei immer noch der Handel und nicht etwa kulturelle Ereignisse oder angesagte Restaurants.