Tiefe im Höhenschwimmbad

14.6.2015, 15:16 Uhr
Tiefe im Höhenschwimmbad

© Foto: Thomas Weichert

Der frühere evangelische Pfarrer von Trabelsdorf im Landkreis Bamberg zeigte sich beeindruckt vom Naturbad selbst, den Mitgliedern des Fördervereins Höhenschwimmbad und vor allem von der einmaligen Felsenkulisse des Spielorts in einer lauen Sommernacht. Für die Bewirtung sorgen die Mitglieder des Fördervereins.

Wenn Wolfgang Buck auf der Bühne steht, geht es immer fränkisch fröhlich, aber auch manchmal nachdenklich und getragen zu. Still wird es vor allem dann, wenn er sein Lied über die elf Juden von Trabelsdorf singt, die 1943 von den Nazis abtransportiert und in Konzentrationslagern ums Leben kamen. Nie wurden sie mehr gesehen, darunter ein damals elfjähriges Mädchen. Um diese Gräueltaten der Nazis nie in Vergessenheit geraten zu lassen, sind solche Beiträge für den Liedermacher Buck sehr wichtig.

Von erschütternd zu heiter

Dann aber auch wieder lustige Lieber. Wie zum Beispiel über den Schweinsbraten mit Klößen und Soß. Einer Soße die mit Brotrinde angedickt ist und dazu den Wirsing mit Kren und Muskat. Da werden die Teller abgeleckt und man braucht sie gar nicht mehr abspülen.

Dann noch Lieder von Bier und Wein, vom Himmel und der Deutschen Putzfrau die den Himmel putzten würde wie keine andere. Da würde kein Flugzeug mehr durchfliegen, nachdem sie gründlich gewischt hat. Buck singt nicht nur fränkisch. Er dichtet schon mal die Frankenhymne von Viktor von Scheffel um die dann so klingt: „Allmächt der Duft steht pritschapreit, wer hier verweilt, darf kosten.“ Ja, der Franke wird eben misstrauisch, wenn’s zu schee werd.

Der Mensch an sich ist ein Franke, egal ob wo er herkommt und sei es ausAfrika. Und er denkt in Kurven, Kreisen und Bögen. So am Marktstand wenn er die Marktfrau fragt: „An Kolrabi ham sie aber net“ und die Marktfrau dann antwortet: „Na, wir wern kan Kolrabi ham.“

Und am Sonntag scheitert der Franke mit seinen Wurstfingern am BH seiner Fraa. Und dann singt Buck wieder seine Lieder, hin- und her gerissen von Heimatliebe und Fernweh und die Besucher singen mit und klatschen begeistert. Ohne Zugabe wird er nicht entlassen.

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