Tischtennis in Effeltrich: Zocker legen los

23.9.2016, 17:00 Uhr
Tischtennis in Effeltrich: Zocker legen los

© Dietmar Goblirsch

Besser kann es nicht mehr werden. Vor allem nicht, da die Zocker nicht in ihrem geliebten Gambledome antreten können. Woher genau der Begriff stammt, der die Effeltricher Turnhalle als Zocker-Zentrum umschreibt, kann Tobias Ehret nicht hundertprozentig erklären. „Das war vor meiner Zeit. Aber hier gibt es einfach viele Talente, die gerne gambeln.“ Zocken also. An der Platte.

Seit drei Jahren spielt der 21-Jährige bei der DJK-Spielvereinigung Effeltrich Tischtennis. Gelernt hat er den Sport als zehnjähriger Knirps von seinem Opa, später im Verein in Nürnberg-Schweinau. Nun führt er Effeltrich als Mannschaftskapitän in die vierte Saison in der Regionalliga Süd. Im Vorjahr hatte das Team mit Rang drei überrascht. „In der Rückrunde haben wir mit dem Aufstieg geliebäugelt“, sagt Ehret. Als klar war, dass es dafür nicht reichen würde, sei die Luft raus gewesen.

Jetzt wollen die Tischtennisspieler aber neu angreifen. Vom Aufstieg allerdings redet niemand. „Die Liga ist stärker geworden. Es wird schwierig, ins vordere Drittel vorzudringen.“ Zwar ist der TSV Ansbach mit den Ausnahmekönnern Philipp Floritz und Torben Wosik nach dem Aufstieg nicht mehr dabei. „Im vergangenen Jahr aber war der Absteiger sehr schlecht, diese Saison sind die neuen Aufsteiger sehr stark.“

Ein Duo geht, ein Duo kommt

Ehret sieht das auch positiv. Schließlich sei das eine neue Herausforderung für das im Vergleich zu den anderen Mannschaften sehr junge Effeltricher Team. Eine genaue Prognose will der Kapitän nicht abgeben. „Es gibt zu viele Variablen, die wir noch nicht einschätzen können.“ Zum Beispiel hat die DJK zwei Zugänge verpflichtet.

Martin Guman soll Frontmann Martin Jaslovsky ersetzen. Der betreut seit Kurzem einen Tischtennisspieler als Personal-Coach, reist mit ihm zu internationalen Wettbewerben um die Welt. „Dadurch kann er nicht mehr wie gewohnt bei uns trainieren und auch nicht zu jedem Spiel kommen“, sagt Ehret. Passenderweise hat Jaslovsky mit Guman eine gute Vertretung für das vordere Paarkreuz organisiert. Vor vier Jahren hat er mit dem TSV Bad Königshofen als Spieler des mittleren Paarkreuzes den Aufstieg in die zweite Bundesliga gefeiert. Danach war er zwischenzeitlich im Ausland. „Er muss nur wieder reinkommen“, sagt Ehret.

Der Neue kommt aus Trinidad und Tobago

Ähnliches gilt für den zweiten Neuen: Khaleel Asgarali. „Er muss sich noch an das höherklassige Tischtennis gewöhnen, aber er hat Potenzial.“ Der 29-jährige Rechtshänder aus Trinidad und Tobago hat zuvor beim Unterfrankenligisten DJK Leutershausen gespielt, in Effeltrich aber im Probetraining überzeugt. Nicht mehr dabei ist der Abwehrstratege Diego Rodriguez, der nach Salzgitter in die Oberliga gewechselt ist.

Am Samstag um 19 Uhr steht nun das erste Saisonspiel an. Und es beginnt gleich mit einem Nachteil für die Effeltricher. Der Gambledome wird umgebaut. Die Heimspiele finden nun in der Sporthalle der Grundschule Igensdorf (St. Georg-Straße 20) statt. Heute Abend trainiert das DJK-Team erstmals dort. „Tischtennisspieler sind sehr sensibel was das betrifft“, sagt Ehret. Die Beschaffenheit des Hallenbodens, das Licht — alles kann das Spiel beeinflussen.

„Unsere eigentliche Halle hat für die Gegner sehr schwierige Bedingungen.“ Ehret und seine Mannschaftskollegen hingegen sind perfekt daran gewöhnt. „Kleinigkeiten können viel ausmachen, das geht nun verloren.“ Die rund 100 Fans hingegen, die sonst in Effeltrich Stimmung machen, werden das aber wohl auch in Igelsdorf versuchen.

Samstag wird’s ernst

Zum Auftakt ist der TSV Schwabhausen zu Gast. „Das wird gleich ein Gegner sein, der uns alles abverlangt“, sagt Ehret. Die Gäste haben sich personell ebenfalls verändert. Drei Leistungsträger haben den Verein verlassen. Das slowenische Talent Tom Sfiligoj soll im vorderen Paarkreuz für eine Überraschung sorgen. Vojtech Klimek und George Tunde Shoneye geben zudem ihr Debüt.

Mit den Oberbayern liefern sich die Effeltricher immer hitzige Duelle. „Man kann schon von einer Rivalität sprechen.“ Doch zum Saisonstart sei der TSV auch ein guter Gradmesser. „Die Vorfreude ist groß. Der Sommer ist lang ohne Wettkämpfe und weniger emotional.“

Favorit auf den Aufstieg ist in der Regionalliga der Sportbund Versbach. Ebenfalls aufpassen muss das DJK-Team auf Hohenstein-Ernstthal, den TB Regenstauf und Aufsteiger SB Rosenheim. Doch wie ausgeglichen die Liga ist, hat bereits die Partie des Neulings gegen Mitaufsteiger Magdeburg gezeigt. Rosenheim verlor mit 4:9. Im Umkehrschluss heißt das: Für starke Effeltricher könnte genauso gut alles drin sein. Ein Sieg zum Auftakt allemal.

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