Tischtennis-Provinz nimmt Kurs auf die 3. Bundesliga

21.3.2017, 12:11 Uhr
Tischtennis-Provinz nimmt Kurs auf die 3. Bundesliga

© Foto: Kevin Gudd

Nach dreimonatiger Sanierung entsprechen die Lichtverhältnisse in der Grundschulhalle erstmals dem gehobenen Niveau an den Platten. In den nächsten zwei Jahren ist noch der Boden dran. "Die Entwicklung ist schon der Wahnsinn", findet Jürgen Weninger, der Teammanager mit Trainerlizenz. Er meint nicht die bescheidenen Fortschritte bei der Infrastruktur, sondern was unter seiner tatkräftigen Mithilfe bei der DJK sportlich gewachsen ist.

Erstaunliche Geschichte

Vor ungefähr zwei Jahrzehnten, erinnert sich Weninger, schrieb er selbst noch die ersten Kapitel einer erstaunlichen Geschichte mit. Von der 1. Kreisliga ging es gleich dreimal in Folge nach oben. Auf Verbandsebene angekommen, machte Effeltrich im Abstand von jeweils drei bis vier Jahren kontinuierlich die nächsten Schritte. Zu Jahresbeginn 2017 ist der vorläufige Höhepunkt erreicht. "Wir hatten Glück, dass wir von Verletzungen verschont geblieben sind. Und einige Spieler haben sich überdurchschnittlich gesteigert", erklärt Weninger die Wandlung vom talentierten Mittelklasse-Klub zum Meisterschaftsfavoriten, der mit beeindruckender Selbstverständlichkeit seiner neuen Rolle gerecht wird.

Mit einer riskanten Doppel-Aufstellung wollte der Gast aus der Oberpfalz überraschen, scheitert aber wie viele vorher an der Nervenstärke des virtuellen Spitzenreiters. Der SV Sachsenring-Hohenstein führt die Tabelle ja mit drei mehr absolvierten Partien an. Weil Martin Jaslovsky/Tobias Ehret die stärksten Kontrahenten in fünf Durchgängen bezwingen und auch Martin Guman/Khaleel Asgarali knapp mit 3:2-Sätzen die Oberhand behalten, führt Effeltrich vor den Einzeln schon 3:0. Jaslovsky und Marius Zaus erhöhen in ihrem "Gamble-Dome", von den Sportlern liebevoll Zocker-Hölle getauft, auf 5:1.

Dass sie in dieser Konstellation weiter für Furore sorgen wollen, ist im Mannschaftskreis beschlossene Sache. Jeder, der seinen Teil zum aktuellen Höhenflug beiträgt, werde seine Einsätze bekommen, verspricht Teammanager Weninger.

Deutlich mehr Ausgaben

Allein die Spielerzahl auf dem Papier würde sich in der dritten Liga verändern: von sechs auf vier. Weninger, der auf ein Rotationsprinzip setzt, hat sich ausführlich mit den Aufstiegs-Szenario beschäftigt, die Formellen Lizenzunterlagen sind eingereicht. "Es wird mehr verlangt", erklärt Weninger. Das gilt für die Organisation, die bei Heimspielen einen Liveticker und vor Spielbeginn eine professionelle Anmoderation anbieten muss. Finanziell kommen deutlich höhere Ausgaben auf die DJK zu, nur die Meldegebühr beträgt mit 1500 Euro das zigfache der bisherigen Kosten. Dazu müssen drei Schiedsrichter pro Partie bezahlt werden. Mit dem Hauptverein und einem lokalen Sponsorenkreis im Rücken sieht Weninger jedoch keine Probleme.

Die bereitet auch Regenstauf nicht mehr. Martin Jaslovsky entscheidet sogar das Spitzenduell mit seinem slowakischen Landsmann Alexander Valuch für sich. Mit dem 9:1 bauen die Effeltricher ihre Bilanz auf 23:1 Punkte aus und benötigen in vier ausstehenden Spielen noch zwei Siege. Gelingt zu Hause erwartungsgemäß die Pflicht gegen Schlusslicht Hettstedt, fehlt nur noch ein Miniatur-Schritt.

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