Trainings-Übung für die offensive Abwehr

23.5.2016, 17:33 Uhr
Trainings-Übung für die offensive Abwehr

© Foto: Draminski

„Das 2 x 3:3-System wurde zur Saison 2014/15 verpflichtend bei E-Jugendmannschaften eingeführt. In jeder Spielfeldhälfte stehen drei Spieler jeder Mannschaft, die jeweils andere Hälfte dürfen sie nicht betreten. Es spielen also eigentlich zweimal drei gegen drei Kinder. Der Hintergedanke ist, dass die Angreifer mehr Raum haben und gleichzeitig das Spiel im 1:1 gestärkt wird. Nach einem Tor oder Toraus gibt es keinen Anwurf. Der Torwart spielt direkt in die eigene Hälfte weiter, von dort muss der Ball in die eigene Angriffshälfte, zu den eigenen Angreifern, gespielt werden. Das 2 x 3:3 legt also großes Augenmerk auf Ballgewinn. In der Halbzeit wechseln die Torhüter beider Mannschaften das Tor. Somit werden aus den bisherigen Angreifern Abwehrspieler und umgekehrt.

Im Wettkampf hat sich das System jedoch nicht bewährt. Bei einem Turnier in Herzogenaurach kam unser Gegner erstmals nach acht Minuten aus der eigenen Hälfte. Das kann bei 16 Minuten Spielzeit nicht Sinn und Zweck der Sache sein. Für das System braucht man zwei ungefähr gleichstarke Mannschaften. Dann ist es interessant und intensiv. Aus diesem Grund lasse ich das 2 x 3:3 manchmal im Training spielen — dort ist es hervorragend aufgehoben.

Der Hintergrund der Regeländerung war, dass andere erfolgreiche Verbände auch so spielen ließen. Die offensive Abwehr soll trainiert werden. Manche E-Jugend-Trainer lassen eine 1:1-Manndeckung spielen, andere in zwei Dreier-Reihen verteidigen. Meine Spieler sollen sich dagegen den Ball holen, egal wann und wo. Ein paar Vereine setzen zwar auch auf das „Festmachen“, das Klammern des gegnerischen Spielers, und das Zerstören des Spieles. Damit gewinnt man in der Regel sehr hoch. Doch eigentlich ist das Ziel eine starke Abwehr im 1:1, wie wir das bei der erfolgreichen Europameisterschaft gesehen haben.“

 

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