Trend: Beim Joggen den Müll aufsammeln

15.9.2018, 10:00 Uhr
Wie hier im April in Nürnberg soll es auch in Forchheim laufen.

© Günter Distler Wie hier im April in Nürnberg soll es auch in Forchheim laufen.

Die Initiative zum ersten Plogging-Lauf Forchheims geht auf Matthias Hösch zurück. Als "Matze" Hösch kennen inzwischen viele Forchheimer den 39-Jährigen vom Foto-Wettbewerb #forchheimshots. Auch hier hatte er vor einigen Jahren die Idee, die andernorts erfolgreiche Sache in seine Heimatstadt zu bringen. Genauso verhält es sich beim Plogging.

Plogging heißt: beim Joggen Müll aufsammeln. Name und Trend kommen aus Schweden. Das schwedische "plocka" heißt "sammeln", verknüpft mit "Jogging" wird daraus "Plogging". In Erlangen und anderen größeren Städten treffen sich inzwischen regelmäßig Gruppen, ausgerüstet mit Sportklamotten, Handschuhen und Müllbeuteln, um bei der Ausübung des Sports ihre städtische Umgebung von weggeworfenem Abfall zu befreien.

Sieben haben zugesagt

Trend: Beim Joggen den Müll aufsammeln

© Foto: Roland Huber

Eine gute Idee, dachte sich Matze Hösch, sprach mit seinem Fitness-Coach Taner Karabulut (Toni’s Micro Studio) darüber und mit seinem Bruder Sebastian, und setzte sich schließlich an den Computer. Im Handumdrehen standen eine Homepage (www. forchheim-plogging.de) und eine Facebookseite. Seit Donnerstagabend, 21.30 Uhr, ist hier der Plogging-Lauf im Oktober angekündigt. Bis Freitagmittag hatten 35 Personen ihr Interesse bekundet, sieben schon zugesagt. Wie viele es am Ende werden, ist natürlich ungewiss: "Jeder ist willkommen", sagt Hösch.

Er selbst geht ab und an auf der Sportinsel laufen, ist kein Profijogger. Dabei sieht er "immer wieder mal etwas herumliegen" und denkt sich: Jeder will doch eine saubere Stadt, warum wird trotzdem so viel Abfall in die unmittelbare Umgebung geworfen?

Fitness-Coach Toni wird die Teilnehmer/innen zunächst über das richtige Laufen, aber auch das rückenschonende Bücken (beim Müllsammeln) aufklären und allgemeine Tipps geben. "Keine schweren Fitness-Übungen", sagt Taner Karabulut, sondern gut geeignet "für den Normalo".

Während der rund anderthalb Stunden des Laufs sind außerdem weitere Übungseinheiten geplant. "Keine besonderen Voraussetzungen" sind nötig, um mitzumachen, so Matthias Hösch. Auch wer einen Kinderwagen vor sich her schiebt, kann teilnehmen.

"Wir packen mit an"

Müllbeutel und Handschuhe bringt Sebastian Hösch mit, der als Vorsitzender der Jungen Bürger im Wort steht, seine Gruppierung zum Mitmachen zu bewegen: "Wir packen mit an, dass sich jeder in unserer Herzensstadt wohlfühlt", lässt er sich zitieren. Beim ersten Plogging in Erlangen wurden übrigens eine Geldkasse und eine sehr teure Designerbrille gefunden. Der gesammelte Müll wird am Schluss gesichtet und dann entsorgt.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen, so Hösch, am Ende auf dem Rathausplatz mit einem Getränk belohnt werden für ihren Sammel- und Lauf-Aufwand. Die Route ist überschaubar: Rathausplatz, Kasernstraße, Stadtpark Egloffsteinstraße, Stadtpark Von-Brun-Straße, Stadtpark Sattlertorstraße, Martin-Schule, Kaiserpfalz, Rathausplatz.

"Ich bin gespannt, wie das in Forchheim ankommt", sagt Matthias Hösch. Beim #instawalk und #forchheimshots hat der Qualitätsmananagements-Beauftragte einer Lampenfirma jedenfalls ein gutes Näschen bewiesen.

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