Triathlon-Trend erfasst Forchheim 1993

26.5.2016, 19:55 Uhr
Triathlon-Trend erfasst Forchheim 1993

© Archivfoto: Ralf Rödel

Triathlon, das war Anfang der 90er Jahre noch eine exotische Randsportart. Den aufkommenden Trend erkannten sie auch in Forchheim, wo sich eine Läufergruppe um Rainer Kestler an der Organisation einer solchen Sportveranstaltung versuchte. Die Premiere ging 1993 mit 19 Teilnehmern im Rahmen des Altstadtfests über die Bühne. Die 500 m Schwimmen im alten Freibad standen in keinem Verhältnis zur extrem langen Rad- (35 km) und Laufstrecke (9 km). Von Forchheim bekamen die Athleten nicht viel mit. Mit dem Rad kurvten sie über Hausen, Heroldsbach nach Adelsdorf und zurück über Willersdorf, Pautzfeld und Buckenhofen bis an den Rathausplatz.

Trotz der Kinderkrankheiten ihres Projekts legten sich Kestler und seine Kollegen der neu gegründeten Triathlon-Abteilung des VfB 1861 ins Zeug, um den Wettbewerb fortzusetzen und weiterzuentwickeln. Tatsächlich wuchs die Teilnehmerzahl in den Folgejahren auf über 100 an. In der Pubertät angekommen, galt es für die Organisatoren um Jürgen Mirschberger, Peter Lutz und Norbert Kraus, ihr Konzept zu überarbeiten. Für die Zuschauer war immer noch schwer nachzuvollziehen, wer im Rennen gerade vorne lag.

Passend zum zehnten Jubiläum präsentierte sich der Altstadttriathlon 2002 in neuem Modus. Nach der sogenannten Gundersen-Methode wurden die Schwimmzeiten im Freibad (600 m) einzeln gestoppt, ehe die Sportler etwas später vom Paradeplatz in der Reihenfolge ihrer Leistung die Verfolgung des Führenden aufnahmen. Nach 25 km auf dem Rad durch den südlichen Landkreis wartete die letzte Wechselzone bei der Kaiserpfalz. Dort erreichten die Athleten auch das Ziel.

Bis 2010 trat der VfB noch als Ausrichter auf, dann war es Zeit für den nächsten Schritt. Unter der Flagge des SSV Forchheim sollte sich die Sportveranstaltung vom Altstadtfest emanzipieren. Das neue Gesicht wurde 2012 vorgestellt. Nach dem Schwimmen (500 m für die Jedermann-Distanz) ging es vor und nach dem Radfahren (20 km) durchs Stadtgebiet zum Umziehen in den Pausenhof des Herder-Gymnasiums, wo nach rund 5 km Laufen mit einer Schleife durch den Stadtpark auch der Zielstrich wartete. Der Zuspruch war enorm, die Startplätze der 250 Teilnehmer restlos ausgebucht. Die Maximalgrenze betrug 2015 bereits 350 Personen.

Vor der 5. Auflage, die am 19. Juni stattfindet, sind die Planer ihrem perfekten Triathlon noch ein Stück näher gekommen. Zusätzlich zur Errungenschaft, das Rennen seit 2013 ohne Pause durchzuführen, ist es gelungen, beide Wechselzonen sowie das Ziel im Königsbad zu vereinen.

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