Trotz Schuldenberg die Zukunft von Ebs angehen

15.10.2017, 10:00 Uhr
Trotz Schuldenberg die Zukunft von Ebs angehen

© Foto: Patrick Schroll

Christiane Meyer schlüpfte in die Rolle der Reiseleitung. Im Bus ging es für die Gäste aus dem Landratsamt zusammen mit Mitarbeitern der Ebermannstädter Verwaltung auf Erkundungstour durch die Stadt.

Zur Einstimmung auf die Visite machte die Bürgermeisterin auf die bisherigen (Fort-)Schritte in der Kommune aufmerksam. Seit 2013 seien die Schulden pro Einwohner von 3319 Euro auf 2444 Euro aktuell gesunken. Gleichzeitig dämpfte sie die Erwartungen: "In dieser Geschwindigkeit lassen sich die Schulden nicht dauerhaft abbauen." Denn trotz der dicken roten Zahlen müsse in die Zukunft investiert werden.

Innen- vor Außenentwicklung

"Die Bevölkerungsentwicklung ist stabil und wir werden alles tun, um Wachstum hinzukriegen", sagte Meyer. Dazu gehöre auch die Ausweisung von Bauland. In den vergangenen Wochen hat sich die Auseinandersetzung darüber im Stadtrat zugespitzt. Landrat Hermann Ulm (CSU) sprach sich am Rande seines Besuches für das Bestreben von Meyer aus, zunächst auf die Ausweisung von Bauflächen im Innenort zu setzen.

Für Ebermannstadt standen nachfolgende Punkte auf der Liste der Rundfahrt:

Reduzierung der Geschwindigkeit auf der B 470 am Ortseingang: Es sei ein "Hauptproblem in Ebermannstadt", sagte Meyer. Nach dem Ortsschild von Weilersbach aus kommend dürfen Autofahrer mit 70 Stundenkilometern in die Stadt fahren. Meyer wünscht sich eine Reduzierung auf 50 Stundenkilometer, um den Lärm für die Anwohner im Siedlungsbereich "Diesbrunnen" zu reduzieren. Andreas Kirchner, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt, verwies auf Gößweinstein. Dort sei es auch möglich gewesen, die Geschwindigkeit innerorts durchgängig sogar auf 30 Stundenkilometer zu begrenzen. Selbst mit der vorhandenen Querungshilfe kurz nach der Einmündung in die Diesbrunnenstraße, sei das Überqueren der Straße für Fußgänger derzeit gefährlich, gerade wenn Lkw an der Stelle vorbeirasten.

Familienzentrum am Hasenbergzentrum: Hier tummeln sich die Kinder. Im Kinderhort, -garten und der -krippe. In letzterer "haben wir keinen Platz mehr", sagt Meyer und freut sich über den Babyzuwachs in Ebermannstadt. Der Bedarf für Betreuungseinrichtungen werde wachsen, darauf sei zu reagieren. Für die Jahre 2019/2020 peilt Meyer die Sanierung des Kindergartens an. Vorher soll sich aus dem Gebäude der ehemaligen Landkreis-Schreinerei ein sozialer Familientreffpunkt entwickeln. Die derzeit leeren Räume könnten nach der rund einer Million Euro teuren Maßnahme für Konzerte bis hin zu Vortragsabenden genutzt werden. Rund 800 000 Euro erhält die Stadt aus dem Kommunalen Investitionsprogramm KIP.

Querungshilfe für das Familienzentrum: Die Feuersteinstraße ist bei Motorradfahrern beliebt. Die Polizei kontrolliert die vorgeschriebenen Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern verstärkt. Meyer wünscht sich eine Querungshilfe, gerade für die Kinder der angrenzenden Einrichtungen. Dieter Els, Fachbereichsleiter des zuständigen Tiefbauamtes, schlägt vor, den Gehweg auf der Straßenseite des Familienzentrums bis zu dessen Einfahrt zu verlängern. Hoffnung auf eine Querungshilfe oder einen Zebrastreifen machte er aus verkehrsrechtlichen Gründen nicht.

Sanierung der Sanitäranlagen und Umkleidekabinen am Sportgelände: Der Zahn der Zeit nagt am Bau aus den 1970er Jahren. Genutzt vom TSV Ebermannstadt und den Schülern des Gymnasiums und der Realschule "ist der Zustand nicht mehr zeitgerecht", so Meyer. Obwohl frisch getüncht, zeigt sich die Feuchtigkeit mit schwarzen Flecken an der Decke.

Brückensanierungen am Breitenbach: 14 Brücken müssen saniert, zwei können zurückgebaut werden. Die Holzgeländer entlang des Baches sind marode, manche Überquerung ist gestützt und hängt durch. "Wenn wir nicht sanieren, müssen wir Brücken sperren", sagt Meyer. Für die Arbeiten sind nach einer groben Schätzung 1,5 bis zwei Millionen Euro veranschlagt. 40 Prozent trägt die Stadt, 60 Prozent das Staatliche Bauamt Bamberg.

Sanierung Ramstertalstraße: Die Bürger des Oberlandes und Meyer wünschen sich eine "bedarfsgerechte Sanierung" der Straße — eine Verbreiterung um rund einem halben Meter und eine markierte Mittellinie.

 

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