Tüchersfelder Museum braucht Frischzellenkur

28.6.2015, 09:00 Uhr
Tüchersfelder Museum braucht Frischzellenkur

© Franken-Tourismus

Es sei jedoch sicher, so der Vorsitzende des Zweckverbandes, „dass wir dafür viel Geld in die Hand nehmen müssen“. Auch die Suche nach Zuschussgebern müsse frühzeitig beginnen. Saniert werden müssen Dächer, Wände und die Fenster. Der Gebäudekomplex unterhalb des Fahnensteins befand sich Anfang der 1980er Jahre in einem sehr schlechten Zustand, als er als künftiger Ort für das Museum, ausgewählt wurde. Das wurde 1983 eingeweiht.

Seitdem ist an der Bausubstanz nicht mehr viel gemacht worden. „Wir können nicht warten, bis es irgendwann zum Dach reinregnet“, betonte Museumsleiter Rainer Hofmann. Landrat Hübner kündigte an, dass es in absehbarer Zeit Gespräche in kleinem Kreis geben werde, wo dieses Projekt diskutiert werden soll.

Besucherzahl: Im Jahr 2014 kamen 14 300 Menschen in das Museum. Das ist ein Rückgang von etwa 3000 im Vergleich zum Jahr 2013. „Das muss ein Signal für uns alle sein“, betonte Landrat Hübner, „wir müssen uns über Aktivitäten Gedanken machen, die das Museum attraktiver werden lassen.“ Ein Besucherrückgang sei aber in allen Museen feststellbar, hier sei Tüchersfeld kein Einzelfall. Außerdem sei die Ausstellung 2013 über „Bettler, Jauner und Galgenvögel“ besonders gut angenommen worden.

Ausblick: Vor kurzem ist die Ausstellung „Fürchten, Bangen und Hoffen“ eröffnet worden. Im Museum macht man sich aber schon Gedanken für die künftigen Schauen: Im Jahr 2016 stehen das Thema „Steinzeitkinder“ und eine Ausstellung über den Betzensteiner Maler und Kunstfälscher Küfner im Mittelpunkt. Man wird sich zum Jubiläum „500 Jahre bayerisches Reinheitsgebot“ auch mit dem Thema Bier befassen.

Im Jahr 2018 wird es um den Siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763) gehen. Der Gößweinsteiner Verbandsrat Rainer Polster regte an, dass man im Vorfeld von Ausstellungen mit Reiseveranstaltern und Busunternehmern sprechen sollte, ob Tüchersfeld nicht mit ins Programm mit aufgenommen werden könne.

Singtage: Sie bilden seit langem eine Konstante im Jahreskalender des Museums. Rainer Hofmann teilte nun jedoch mit, dass Singleiter Eberhard Hofmann aus gesundheitlichen Gründen diese ehrenamtliche Tätigkeit beenden will. „Ein Singtag in der bisherigen Form wird deshalb bald zum letzten Mal stattfinden“, so Hofmann. „Wir müssen uns also Gedanken machen, wie wir künftig mit diesem Thema umgehen werden.“

Gedränge im Foyer

Eingangsbereich: Auf die Unzulänglichkeiten hat die Museumsleitung schon vor längerer Zeit hingewiesen. Die eingeengte Raumsituation macht es schwierig, größere Gruppen zu empfangen und auf den Rundgang einzustimmen. Der Thekenumbau und andere Maßnahmen sind abgeschlossen. Es gibt nun weitere Vorschläge. Anstelle des vorigen Reliefmodells soll ein sogenanntes Weißmodell integriert werden, auf dem mittels rechnergestützten Projektionen vielfältigste Themen dargestellt werden können.

Neu konzipiert wird die Ausstellungseinheit Lias. Dafür soll eine Spezialvitrine angeschafft werden. Die geologische Ausstellung im Ober- und Untergeschoss des Eingangsbereichs muss aufeinander abgestellt sein, damit ein einheitliches Bild und eine echte Struktur erkennbar werden.

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