Üben bis man den Bogen raus hat

14.2.2016, 08:00 Uhr
Üben bis man den Bogen raus hat

© Foto: Güldner

Leicht zu finden ist die Streicherakademie in der Hauptstraße 10 nicht. Der Eingang führt in ein Labyrinth verwinkelter Gänge und liegt im Krottental. Allwöchentlich kommt Olaf Tönsing aus Hausen hierher, um eine Dreiviertelstunde zu üben. Es geht um Spannungsbögen, um Phrasierung, um Grifftechnik. Mit einer ausgewiesenen Expertin, die an der Universität Amsterdam Musikwissenschaften und Violinpädagogik studiert hat, was man ihrem leichten holländischen Akzent anmerkt. Durch die Fenster fällt der Blick auf das ehemalige Salzmagazin, während dem Gehör ungarisch-magische Melodien auffallen.

Wie beim Sport

Zum Aufwärmen der Muskeln, das sei ähnlich wie beim Sport, so die studierte Musikpädagogin, dürfen Johannes Brahms „Ungarische Tänze“ durch die kleinen Räume im ersten Stock fegen.

Am Ehrenbürg-Gymnasium Forchheim spielt der Jugendliche im Orchester, allerdings Geige. Vor vier Jahren hat er dann zusätzlich die Bratsche zur Hand genommen, um im Herder-Orchester auszuhelfen. Das Streichinstrument, das immer etwas im Schatten der virtuosen Violinen steht, liegt dem hochaufgeschossenen Gymnasiasten. „Sie ist etwas größer und schwerer und hat einen ganz besonderen, wohldosierten Klang.“

Neben der Instrumentallehrerin und ihrem Eleven sind noch weitere sechs Bratschisten in der „Neuen Philharmonie Forchheim“ zu hören. „Wir sind aber keine Füllstimmen, sondern ein wichtiger Teil des Teams.“ Für Olaf Tönsing bleibt die Musik allerdings ein Hobby. Nach dem in wenigen Wochen anstehenden Abitur will er Physik studieren. Erst einmal aber heißt es üben, üben, üben. „Besonders die Läufe bereiten noch Probleme. Notfalls muss man das tausendmal machen, bis es sitzt.“

Karten für das Konzert der „Neuen Philharmonie Forchheim“ am Sonntag 3. April, ab 17 Uhr im Kolpingsaal gibt es bei der Buchhandlung Streit, bei der Volksbank Forchheim und der Raiffeisenbank zum Preis von 15 Euro.

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