Update nach dem Wasserrohrbruch in Forchheim

16.12.2017, 17:16 Uhr
Update nach dem Wasserrohrbruch in Forchheim

© Foto: Beke Maisch

Um 16.39 Uhr machte sich das Alarmsystem der Stadtwerke bemerkbar, kurz darauf meldete sich die Feuerwehr und dann liefen die Telefonleitungen bei der Entstörungsstelle heiß. Bei etwa 3000 der insgesamt 8000 ans Stadtwerke-Netz angeschlossenen Haushalte in Forchheim floss gar kein oder nur noch wenig Wasser durch die Leitung. Die komplette Innenstadt und der Stadtosten südlich der Bayreuther Straße bis etwa zum Germania-Platz und im Bereich Breitenlohe waren betroffen, erklärt Betriebsleiter Reinhold Postler von den Stadtwerken. Auch das Krankenhaus war zeitweise von der Wasserversorgung abgetrennt. Glück hatte, dessen Leitungen noch über Hochbehälter versorgt wurden.

Grund für die "Großstörung" (O-Ton: Reinhold Postler): ein etwa 70 Zentimeter großes Stück war aus einer Hauptleitung, die unter der Steinbühlstraße (Höhe Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße) verlegt ist, herausgeplatzt. Durch das Rohr mit einem Durchmesser von 40 Zentimetern fließen pro Stunde etwa 1000 Kubikmeter Wasser aus dem Schutzgebiet Zweng. Zur Einordnung: "Ein privater Haushalt verbraucht etwa 50 Kubikmeter Wasser pro Jahr", erklärt Reinhold Postler. Zwei Stunden dauerte es, bis die Leitung etwa um 18.45 Uhr komplett stillgelegt und das Wasser umgeleitet war — da waren 2000 Kubikmeter Wasser aus dem Boden geschossen und hatten einigen Schaden angerichtet.

Die Steinbühlstraße wurde derart unterspült, dass sie voraussichtlich mehrere Tage gesperrt bleiben muss. Mehrere dort parkende Autos (in der Jahn-Halle fand eine Veranstaltung statt) erwischte es ebenfalls. Sie mussten durch einen Abschleppdienst geborgen werden (etwa 21.30 Uhr). Ein Hebekissen der Forchheimer Feuerwehr kam zum Einsatz, da die Fahrzeuge teilweise tief im aufgebrochenen Pflasterbelag eingesunken waren, wie die Feuerwehr auf ihrer Facebook-Seite beschreibt.

Ebenso wurde eine Fachfirma mit Spezialgerät bei einem vollgelaufenen Ölabscheider auf dem nahen Betriebsgelände einer Entsorgungsfirma tätig. Das Wasser lief dort in den Hof, in eine Werkstatthalle hinein und stand im Keller etwa fünf Zentimeter hoch, erzählt Werner Horsch von der Forchheimer Feuerwehr auf NN-Nachfrage.

Die Nacht durchgearbeitet

Die Feuerwehr Forchheim sicherte zunächst die Einsatzstelle, zum Teil mit Sandsäcken. Dann ging es ans Abpumpen der Wassermassen. Dabei kamen auch die Feuerwehrkollegen aus Neunkirchen mit ihrem Hochwassermodul zum Einsatz. 20 Forchheimer Feuerwehrleute waren damit bis etwa 23 Uhr beschäftigt. Etwa sieben Stadtwerke-Mitarbeiter arbeiteten die Nacht durch, um die Hauptleitung wieder einsatzfähig zu machen. Inzwischen wurde die schadhafte Stelle abgeschnitten und ein neues Verbindungsrohr eingesetzt. Am Samstagvormittag wurde die Leitung sauber gespült. Am Sonntag sollte sie voraussichtlich wieder in Betrieb gehen.

Warum die Leitung an dieser Stelle barst? Sie sei etwa 40 Jahre alt, normalerweise halten solche Graugussrohre gut und gerne 60 bis 70 Jahre. Postler mutmaßt, die Bodenbewegungen könnten an den Rohren gearbeitet haben. Tau und Frost im Wechsel wie es in den vergangenen Wochen öfters der Fall war. In den nächsten Tagen will man sich die Situation noch einmal genauer ansehen und entscheiden, was mit der Leitung passiert, ob sie komplett erneuert oder mit einem hineingezogenen Schlauch saniert wird. Dass ein Rohrbruch ähnlichen Kalibers passiert ist, liegt bereit neun Jahre zurück, sagt Postler.

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