Vandalen stören den Schulalltag in Ebermannstadt

5.5.2018, 19:00 Uhr
Schulleiterin Anette Beilker zeigt auf die Stele, die Mitte April demoliert wurde. Inzwischen haben sie die Grund- und Mittelschüler zusammen wieder aufgebaut.

© Ralf Rödel Schulleiterin Anette Beilker zeigt auf die Stele, die Mitte April demoliert wurde. Inzwischen haben sie die Grund- und Mittelschüler zusammen wieder aufgebaut.

Einbrüche, Schmierereien, der Diebstahl zweier alter Schreibmaschinen im Wert von 300 Euro aus einer Glasvitrine, eine zerstörte Stele auf dem Schulvorhof, versehen mit kleinen Holzklötzen, auf die jeder Schüler seinen Namen geschrieben hatte. Es sind „ziemlich heftige Aktionen von einer Gruppe Jugendlicher“ gewesen, sagt Anette Beilker, Rektorin der Grund- und Mittelschule Ebermannstadt.

Sie spricht von vier bis fünf Vorfällen innerhalb von drei Monaten seit Jahresanfang „Die Gruppe ist inzwischen polizeibekannt“, so Beilker. Das bestätigt ein Beamter der Polizeiinspektion Ebermannstadt auf NN-Nachfrage. Außerdem bestehe der Verdacht, dass die Jugendlichen für weitere Sachbeschädigungen im Ebser Stadtgebiet — unter anderem am Osterbrunnen am Marktplatz — verantwortlich sein könnten.

"Gegenseitig angestiftet"

Gegen die mutmaßlichen Täter wird noch ermittelt, inzwischen ist auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Wenn die Beweise ausreichen sollten, wird Anklage erhoben. Einer aus der Gruppe der Tatverdächtigen ist laut Beilker Schüler der Mittelschule. Der Rest stamme von anderen Schulen, teils von der Berufsschule oder teils solche, „die einfach gar nix machen“, so die Rektorin.

Über die Ursachen für den Vandalismus kann sie nur mutmaßen: „Frust, Langeweile, das Übliche, schätze ich.“ Sie glaubt, es handle sich um Jugendliche, die einfach austesten wollten, „wie weit sie gehen können“, und sich irgendwann gegenseitig zu weiteren Taten angestiftet haben.

Der Schaden? Die Schmierereien, die geklauten Schreibmaschinen, all das belaufe sich vielleicht auf ein paar Hundert Euro. Mit mehreren Tausend Euro schlägt eine demolierte Überwachungskamera auf dem Pausenhof zu Buche. „Schlimmer aber ist der immaterielle Schaden“, sagt Beilker.

Kurzum: Der Ruf der Schule leidet. „Und das stört nicht nur unseren sonst so harmonischen Schulalltag“, erklärt die Rektorin. Sie verweist auf ihre engagierte Schülerschaft, ihre Kollegen, das Lehrerteam, den Elternbeirat, den Förderverein.

Alle zusammen leisteten „tolle Arbeit mit vielen Aktionen und Veranstaltungen. Leider aber bleiben aktuell nur diese ärgerlichen Vorfälle in Erinnerung, das Negative bleibt hängen“, so Beilker. „Was wir deswegen jetzt nicht wollen, ist eine hermetisch abgeriegelte Schule, kein Gefängnis hinter verschlossenen Türen und Fenstern.“ Die Grund- und Mittelschule mit ihren weit über 500 Schülern verpflichte sich weiter dem Prinzip eines offenen Hauses, in dem Courage, Vertrauen und gegenseitiger Respekt im Vordergrund stehen, sagt Anette Beilker.
Nach den letzten Taten Mitte April (damals wurde neben der demolierten Stele und Überwachungskamera auch ein Seifenspender auf der Mädchentoilette von der Wand gerissen) ist inzwischen wieder Ruhe eingekehrt: „Die enge Zusammenarbeit mit der Polizei hat Wirkung gezeigt“, sagt die Schulleiterin.

Und die ramponierte Stele? Haben die Grund- und Mittelschüler Schüler zusammen wieder aufgebaut.

1 Kommentar