Verkürzte Lernphase für junge Garde bei HC-Männern

18.9.2014, 10:00 Uhr
Verkürzte Lernphase für junge Garde bei HC-Männern

© Foto: Michael Müller

Vor der fünften BOL-Spielzeit in Folge ist die Leistungsstärke der Mannen von HC-Trainer Dirk Samel so schwer einzuschätzen wie vielleicht noch nie. Vergangene Saison als Vizemeister arg von Verletzungen gebeutelt und erst spät dem drohenden Abstieg entkommen, geht es derzeit in erster Linie um Konstanz. Doch die Sommervorbereitung der Handballer ist traditionell von Urlaubsabsenzen geprägt, nur selten kann der Coach mit dem gesamten Team arbeiten.

Generalprobe verpatzt

Die Generalprobe vor dem Liga-Auftakt bei der Reserve des Viertligisten SV Auerbach ging im Pokal ohne mehrere Stammkräfte in die Hose. Auch wenn Dirk Samel hinterher vor allem den Lerneffekt für die jüngere Garde als Zweck der Übung hervorhob. Die Zeit, um behutsam Erfahrungen zu sammeln, ist nicht vorhanden. Nur noch wenige Tage bleiben, um an der Feinabstimmung für den Ernstfall zu feilen. Ob die temporäre Umstellung auf eine 5:1-Abwehr ein erfolgversprechendes taktisches Mittel darstellt, wird sich wohl erst in den ersten Spielen zeigen.

Naheliegend wäre daher, wenn der HC-Trainer zunächst auf eine eingespielte Achse vertrauen würde. Mit Markus Wolf (TS Herzogenaurach), Achim Kist (Erlangen-Bruck), Moritz Marx (USA-Aufenthalt) und Jungvater Tobias Radina, der nur noch im Notfall zur Verfügung stehen will, brachen Dirk Samel mehrere Optionen weg. Freilich, die jungen Talente aus der eigenen Jugend sollen in die Bresche springen und direkt Verantwortung übernehmen. „Wir arbeiten daran, die Abläufe besser aufeinander abzustimmen. Es wird nur über mannschaftliche Geschlossenheit und eine gute Fitness gehen, über die wir unser laufintensives Umschaltspiel aufziehen“, erklärt Samel. Bei aller Vorfreude wird jedoch selbst ihm etwas mulmig, denkt er an ein ähnliches Verletzungs-Szenario wie in der Vorsaison.

Während die HC-Verantwortlichen also mit einem Mittelfeldrang durchaus zufrieden wären, werden andernorts ambitioniertere Ziele formuliert. Von allen Seiten zum absoluten Meisterschaftsfavoriten auserkoren wurde die TS Herzogenaurach. Der amtierende Vizemeister rüstete mit vier namhaften Neuverpflichtungen noch einmal auf und strebt mit aller Macht in Richtung Landesliga. Zum Kreis der Titelanwärter ist neben dem Überraschungs-Dritten aus Neutraubling die Auerbacher Reserve zu zählen. Mit einem erfolgreichen Unterbau peilen die Oberpfälzer mit ihrer Ersten den direkten Wiederaufstieg in Liga 3 an. Aus dem Aufsteiger-Trio traut man beim HC unter anderem dem Stadtrivalen SV Buckenhofen einiges zu. Deren Coach Siegbert Bauer kann über eine seit Jahren gewachsene und eingespielte Truppe verfügen.

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