Viva Voce begeistern in Gasseldorf

14.7.2014, 08:00 Uhr
Viva Voce begeistern in Gasseldorf

© Stefan Braun

Sie alle haben, mit Ausnahme von „Basist“ Heiko, im Windsbacher Knabenchor gesungen und fungieren als offizielle Botschafter der Stadt Ansbach. Seit 15 Jahren stehen Basti, Heiko, David und Jörg auf der Bühne, MaTe kam etwas später dazu. Ihre Darbietungen basieren auf ihren Gesangskünsten, doch fast gleichwertig ist die Performance, die sie auf der Bühne abliefern und dabei ihre mal nachdenklichen, mal originellen und teilweise leicht sarkastischen Pointen setzen.

In Gasseldorf gewann Viva Voce die Herzen der Besucher bereits nach wenigen Minuten, als sie einem elfjährigen Mädchen im Publikum ein Geburtstagsständchen lieferte. Danach wurden die Sozialen Netzwerke aufs Korn genommen, ehe Jörg demonstrierte, wie man alleine mit der Stimme und entsprechendem Lippenspiel ein ganzes Schlagzeug ersetzen kann. Beim Lied „Der gute Schwiegersohn“ bewies die Band, wie Texte im Song durch Bewegung und Mimik auf der Bühne in ihrer Aussagekraft untermauert werden können.

Seit zehn Jahren gastiert Viva Voce regelmäßig bei „Lieder an einem Sommerabend“ auf Kloster Banz. Der Song „Freiheit ist das höchste Gut“ passt zu diesen Auftritten, bei denen namhafte Liedermacher zu Gast sind.
Höhepunkt des Programms vor der Pause war ein Wechselgesang, bei dem sich David – er könnte wohl auch in Bayreuth mitsingen – mit einer Opernarie und Heiko, der Elvis’ „Now or never“ zum Besten gab, abwechselten. Mit „Ich muss durch den Monsun“ begann die Band ihren Auftritt nach der Pause. Es folgten originelle Wortwechsel, bei denen der Meister der Grimassen, Basti, alleine durch seine Mimik das Zelt zum Lachen brachte.

Perfekten Sprechgesang erlebte das Publikum bei „Operation am offenen Meat“ ehe Heiko seinen großen Auftritt hatte. Dessen nach Ansicht seiner Bandkollegen viel zu dicke Stimmbänder erzeugen einen Bass, gegen den die Stimme von Bud Spencer wie das Singen einer Nachtigall klingt. Mit dieser Stimme und gekonnten Lippenspiel zauberte er den Klang eines Kontrabass auf die Bühne. Endgültig übergesprungen ist der Funke aufs Publikum bei „Sunny“ von Boney M, bei dem das ganze Zelt lauthals mitgesungen hat. Es gelang Viva Voce, diese Stimmung bis zum Ende ihres Auftrittes zu halten.

"Kind der 90er“

„Wir sind ein Kind der 90er“ rief David ins Publikum und das untermauerten die Fünf mit einem musikalischen Potpourri aus jenem Jahrzehnt. Auf „Mambo No. 5“ von Lou Bega folgte „Macarena“ von Los del Rio, bei dem sich nicht nur die fünf Bandmitglieder tänzerisch selbst übertrafen, sondern auch die Zuschauer die legendären Tanzbewegungen mitmachten. Mit „It’s my Life“ beendeten Viva Voce die Zeitreise in die Vergangenheit, bei der die Zuschauer mit jeder Körperfaser dabei waren.

Das Programm ist einstudiert. Es wurde aber zu keiner Minute routiniert abgespult, sondern auf der Bühne unter Beteiligung der neuen und alten Fans gelebt. Das kam sehr gut an und wurde mit lang anhaltendem Applaus belohnt. Bei der Zugabe „An Tagen wie diesen“ stand das ganze Zelt und sang mit.

Höhepunkt des Abends war aber das Lied, das die Band am Ende für jede Gemeinde singt, in der sie auftritt: „Gasseldorf, Du bist in“ sorgte für Lachsalven und kann im Internet auf www.viva-voce.de als Livemitschnitt bewundert werden.
 

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