Volle Hütte bei Ringer-Rückkehr nach Forchheim

10.9.2018, 17:16 Uhr
Leander Schubert (rotes Trikot) erzielte einen Forchheimer Teilerfolg beim Gruppenliga-Auftakt des AC Bavaria in der Halle der Martinschule gegen Unterdürrbach (blau).

© Foto: Ralf Rödel Leander Schubert (rotes Trikot) erzielte einen Forchheimer Teilerfolg beim Gruppenliga-Auftakt des AC Bavaria in der Halle der Martinschule gegen Unterdürrbach (blau).

Über 400 elektronische Nachrichten, schätzt der Cheftrainer, habe er in den vergangenen Monaten verschickt. Neben der Sponsorensuche lag André Nielges eine besondere Genehmigung der Stadt am Herzen. So ziert zum Saison-Auftakt das rote Stadtwappen mit zwei Forellen das Trikot der Heimmannschaft. Einen nicht unerheblichen Organisationsaufwand leisteten Nielges und seine freiwilligen Helfer, um die Halle der Martin-Schule in eine Ringer-Arena zu verwandeln. Zu den Aufgaben am Kampfrichter-Tisch gehörte der Umgang mit elektronischer Software, schließlich wird selbst in einer bereits in der Antike gepflegten Sportart der Spielstand mittlerweile digital angezeigt.

Die Aufbauten für den Zuschauerbereich hingegen erwiesen sich als unzureichend, was für Niegles, der im Vorfeld mit Plakaten auch analog persönlich die Werbetrommel rührte, einen Erfolg darstellt. Rund 80 Köpfe im Publikum sorgten für eine erstaunlich stimmungsvolle Atmosphäre. "Mit einem solchen Andrang konnten wir nicht unbedingt rechnen. Das ist für die Mannschaft schon eine tolle Sache."

Die Kulisse schien den roten Forellen tatsächlich zunächst zusätzliche Kräfte zu verleihen. Leichtgewicht Hamid Nazari (bis 57 kg) und Leander Schubert (bis 130 kg) brachten den AC Bavaria mit zwei Erfolgen im Freistil 4:0 in Führung.

Routine aus der Bayernliga

Gekämpft wird insgesamt in sieben Gewichtsklassen zu je zwei Varianten — Freistil und Griechisch-Römisch. In der klassischen Disziplin darf der Gegner nur oberhalb der Gürtellinie angegriffen werden. Gerät eine der Auseinandersetzungen über sechs Minuten sehr deutlich oder gelingt es, den Kontrahenten mit der Schulter auf den Boden zu drücken und somit vorzeitig den Schulter-Sieg einzufahren, gibt es vier Punkte fürs Konto.

Volle Hütte bei Ringer-Rückkehr nach Forchheim

© Foto: Ralf Rödel

Diese Regelung kam im Verlauf gleich mehrfach zur Anwendung, allerdings zu ungunsten der Forchheimer. Weil die Hausherren, die eigentlich über einen Kader von 20 Aktiven verfügen, zudem in drei Gewichtsklassen nicht antreten konnten, sah sich der Neuling gegen routinierte Gäste zur Pause schon deutlich im Hintertreffen. Die gestandenen Griechisch-Römisch-Recken Maximilian Brandmayer (bis 130 kg) und Benedikt Panzer (bis 75 kg), die beide schon für den vorigen Kooperationspartner KSV Bamberg in der Landesliga Erfahrung sammelten, sorgten immerhin für etwas Ergebniskosmetik zum 12:40-Endstand.

Allzu niedergeschlagen wirkte André Niegles auch aus anderen Gründen nicht. Die Unterfranken waren zur Generalprobe für den Bayernliga-Start quasi mit ihrer ersten Garde angereist. "Daran gemessen haben wir uns achtbar aus der Affäre gezogen", so Nielges, der sogar mit einer nachträglichen Wertung für seine Schützlinge rechnet. Jeder der Unterdürrbacher Protagonisten, der am kommenden Wochenende in der Bayernliga auf der Matte steht, wird aus der Partie gegen Forchheim gestrichen. Nach dem Rückzug des TSV Zirndorf und des RC Amberg besteht die gesamte Konkurrenz der Sechser-Liga für den AC Bavaria nurmehr aus zweiten Mannschaften.

Unabhängig von den Fallstricken des Regelwerks zeigt sich Nielges selbstbewusst, das sich seine Mannen mittelfristig sportlich für höhere Herausforderungen qualifizieren. Nach dem Gast-Auftritt bei Neumarkt/
Feucht II findet der nächste Heimkampf am 22. September gegen Lichtenfels II statt. André Niegles wird wieder ein paar E-Mails versenden.

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