Vom Charlemagner bis zur Krautleberwurst

24.10.2011, 18:01 Uhr
Vom Charlemagner bis zur Krautleberwurst

© Franz Galster

Die Gastgeber wollten damit auch unter Beweis stellen, dass aus dem Kooperationsprojekt „Genussregion Oberfranken“, an dem alle Partner beteiligt sind, nach fast zweijähriger Laufzeit ein Aushängeschild für die Region geworden ist. Vor allem aber ging es darum, die kulinarische Vielseitigkeit der Region darzustellen. „Krenfleisch in München, die müssen nach Franken kommen“, meinte Landrat Reinhardt Glauber bei der Begrüßung der Gäste.

Die Bamberger Professorin Uta Hengelhaupt führte durch die kulinarische Bildungsveranstaltung, in der Handwerksbetriebe und Direktvermarkter Beispiele ihrer Produkte aus der Fränkischen Schweiz gaben. Auf einer kulinarischen Landkarte steche Oberfranken mit seiner Vielfalt heraus, stellte Thomas Zimmer, Präsident der Handwerkskammer Oberfranken und Vorsitzender des Kuratoriums, fest. Von 68 genannten Spezialitäten kommen allein 34 aus der Region. 500 Bäckereien und 700 Metzgereien: Bei 1,1 Millionen Einwohnern sei die Dichte weltweit einzigartig. Ganz ähnlich sieht es bei den Brauereien aus.

Hans Derbfuss, Metzgereimeister aus Gräfenberg, gab anschließend einen Einblick in typische fränkische Metzgereiprodukte wie Hirnwurst oder Krautleberwurst. Jens Reisinger von der Forellenzucht Thosmühle sprach über die Räucherforelle und kam bei der Zucht auch auf Probleme wie den Fischreiher zu sprechen. Otto Siebenhaar von der Erzeugergemeinschaft Charlemagner referierte kurz über Äpfel, die man „fest, gestrichen oder auch flüssig genießen könne“, wobei man beim Apfelsekt Charlemagner, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut, angelangt war. Eine neue Homepage soll hier künftig die Information nochmals verbessern.

Marga Alt präsentierte mit den Küchla in verschiedenen Formen und Aufbereitungen ein typisch fränkisches Gebäck, kaum von traditionellen Feiern wegzudenken. Geistig wurde es anschließend um Michaela Riegel-Engelhardt, die Schnäpse und Liköre aus der Destillerie „Geistreich“ in Weingarts präsentierte. Natürlich durfte auch das Bier nicht fehlen, dessen Spuren, so Uta Hengelhaupt, bis zum 800. Jahrhundert vor Christus im fränkischen Raum zu finden sind.

Die FSV-Trachtentanzgruppe Gräfenberg unter Leitung von Ingeborg Pfleger zeigte dazwischen mit traditionellen Tänzen, dass die Fränkische Schweiz auch mit Geselligkeit und Tradition punkten kann.

Bernd Sauer, Marketingleiter der Handwerkskammer, betonte die einmalige und vielfältige Verzahnung innerhalb des Projektes. Im Kuratorium, das vom EU-Programm „Leader in Eler“ gefördert wird, arbeiten führende Vertreter von Lebensmittelproduzenten aus allen Bereichen aber auch Touristiker, Hoteliers und Gastronomen sowie Vertreter von Innungen, Kammern, Verbänden und Ämtern. „Wichtig ist, dass wir zusammenarbeiten“, betonte auch HWK-Präsident Thomas Zimmer.

Auch der Forchheimer Landrat Reinhardt Glauber war voll des Lobes. Sorge bereite ihm nur eines: Die stetig abnehmende Zahl der Landwirte. „Günstiger ist der Supermarkt, aber dann sterben die Handwerker und Bauern. Auch wenn Brot und Wurst manchmal etwas teurer sind, wir tun es doch auch beim Auto. Qualität kostet eben ihren Preis.“

www.genussregion-oberfranken.de

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