Vom Glücksspiel und guten Noten

24.7.2017, 20:00 Uhr
Vom Glücksspiel und guten Noten

© Foto: Rolf Riedel

"Viva Las Vegas" sang Elvis Presley schon im Jahr 1964 für den Film über die Glückspielmetropole in den USA – und genau dieses Motto hatten sich die 108 Schüler des Abschlussjahrganges an der Staatlichen Realschule Gräfenberg für ihre Abschlussfeier gewählt. Doch auch Schulleiterin Gertrud Eismann konnte nicht genau sagen, warum die Absolventen dieses Thema ausgesucht hatten. Es wird wohl ihr Geheimnis bleiben.

Sie vermutete in ihrer Laudatio auf ihre Zöglinge, dass es wohl an den nicht unbekannt gebliebenen Freizeitaktivitäten liegen müsste, "die Nacht zum Tage zu machen" und so Las Vegas zum Paradies zu erheben.

Die Schulleiterin stellte ferner fest, dass "Las Vegas für zahlreiche Casinos und das Glücksspiel steht. Aber für ein erfülltes Leben ist nicht allein das Glück im Spiel entscheidend, sondern auch der Segen von ganz oben."

Landrat Hermann Ulm war ebenso gekommen wie die Zweite Bürgermeisterin von Gräfenberg, Sylvia Hofmann, die nicht nur in Vertretung des Ersten Bürgermeisters zugegen war, sondern auch um zugleich den Abschluss ihrer Tochter Laura mitzufeiern.

Schulleiterin Eismann nahm dann in ihrer Rede das Motto wörtlich und verglich die Schulzeit ein kleines bisschen mit dem Glücksspiel, "bei dem jeder seine Spielsteine auf andere Felder legt". Es habe die Risikoreichen gegeben, die ihr gesamtes Guthaben auf eine Zahl setzten, also nur punktuell lernten und so mit wenig Einsatz viel erreichen konnten – oder eben manchmal leer ausgingen.

Gewinne und Verluste

Aber es habe unter ihnen auch die Vorsichtigen gegeben, die immer nur auf Rot oder Schwarz setzten, stets im Hintergrund blieben und sich über kleine Gewinne freuten, aber auch kleine Verluste wegstecken konnten. Und dann seien da noch diejenigen gewesen, die ihre Lage immer genau richtig einschätzten. "Diese Schüler hatten stets noch Reserven, aus denen sie schöpfen konnten", so Eismann, die noch viele weitere Parallelen aus dem Vergleich mit der Glücksspielstadt zug.

Schließlich verabschiedete sie die 108 Schülerinnen und Schüler, von denen 17 den Realschulabschluss mit einer "Eins" vor dem Komma geschafft haben, mit vielen guten Wünschen und "das berühmte Quäntchen Glück" für ihr weiteres Leben.

Grußworte, garniert mit guten Ratschlägen, sprachen dann auch Landrat Ulm, die Gräfenberger Vize-Bürgermeisterin und Elternsprecher Thomas Hutter. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Big Band unter der Leitung von Christian Libera. Für die Schüler hielten Yannick Distler und Johanna Eichenmüller noch Abschlussreden.

Die Zeugnisverleihung der fünf Abschlussklassen übernahmen dann die Klassenleiter Andrea Peters-Daniel für die 10a, Heiko Dierks (10b), Christine Nanke (10c), Karin Hübner (10d) und Sven Oldenburg (10e).

Bei diesem Jahrgang hatte das weibliche Geschlecht eindeutig die Nase vorne, die Mädchen verwiesen ihre Schulkollegen auf die hinteren Plätze. Schul- und Jahrgangsbeste wurde Esther Jakob von der Klasse 10b mit einem Notendurchschnitt von 1,17, gefolgt von Flores Fischer (1,25), Bettina Benkö und Johanna Eichenmüller, jeweils 1,27, und Sophie Schmitt mit einem Notendurchschnitt von 1,33.

Eine musikalische Andacht war dem Programm vorausgegangen, am Ende der Abschlussfeier hatte die Schulleitung noch einige besonders verdiente Abschlussschüler zu ehren, ehe die Schulband das Schuljahresende musikalisch mit "Time to say goodbye" markieren konnte.

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