Vom Obbl Manda zum Obbl Mogga

3.5.2018, 14:07 Uhr
Vom Obbl Manda zum Obbl Mogga

© Ralf Rödel

Damals, als der Schorsch noch früh, gleich nach dem Melken, seinen zitronengelben Capri aus dem Stall holte, als er nach einem vorsichtigen Gleiten im ersten Gang über den mistbesprenkelten, schlaglochgesättigten ungepflasterten Hof auf der Landstraße dann den Turbo anwarf, um in zehn Minuten über die B 4 von Neuses auf Erlangen zu fliegen, weil er dort tagsüber bei die Siemens schaffte, da fürchtete er sich vor nichts auf der Welt — außer vielleicht vor einem Obbl Manda Audomadig.

Weil: Der Obbl Manda Audomadig, der hatte bei den Frauen einen noch größeren Schlag als der gelbe Capri. Wenn der rote Manda aus Hausen, aus Heroldsbach, aus Poppendorf oder wo immer der Fregger herkam, sich bei Forchheim in die Pendlerschlange einreihte, wünschte sich der Schorsch aus Neuses, er wäre unsichtbar — oder würde selber einen Obbl Manda Audomadig fahren.

Und heute? Dem Schorsch sein Hof ist schön sauber gepflastert. Schlaglöcher gibt es keine mehr, Kühe nicht und Mist erst recht nicht. Aber dafür Ferienwohnungen. Der Schorsch hat den Betrieb an seinen Sohn übergeben und fährt höchstens noch mit dem alten Eicher-Traktor ein paar Runden. Aus Nostalgie.

Aber wenn er in die Stadt muss, nimmt er seinen Obbl. Einen SUV, weil: Am Land braucht man den. Wegen der schlechten Straßen. Ein Manda ist es nicht, der liegt für den Schorsch heute zu tief. Deshalb fährt er einen Obbl Mogga. Den gibt’s auch als Audomadig. Cool, oder?

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