Vor 600 Jahren wurde Hiltpoltstein zum Markt

7.1.2017, 20:00 Uhr
Vor 600 Jahren wurde Hiltpoltstein zum Markt

© Archivfoto: Wolfgang Vogel

Das im Jahr 1109 erstmals urkundlich erwähnte „Hilteboldesdorf cum castro“ wurde dem Besitz des Klosters Weißenohe zugerechnet. Die Herren von Hiltpoltstein-Rothenberg stellten als Ministeriale im Heiligen Römischen Reich den Burgvogt. Die Staufer waren zwar die Lehnsherren der Burg, überließen jedoch noch 1205 dem Kloster Weißenohe die Wahl des Burgvogtes. Aus Urkunden geht hervor, dass während der gesamten staufischen Zeit der Leitnahme Hiltbold erhalten blieb, erst nach der Hinrichtung des letzten Staufers Konradin fiel der Besitz im Jahr 1268 an den bayerischen Herzog Ludwig den Strengen.

Neun Orte umfasste 1275 Hiltpoltstein als Sitz eines herzoglich-bayerischen Amtes, und erst durch die Teilung des Wittelsbacher Gutes unter Ludwig dem Bayern fiel 1329 die Burg an die Kurpfalz. Für 12 000 Mark Silber wurde 1353 Hiltpoltstein zusammen mit einigen anderen Orten von Pfalzgraf Ruprecht an den böhmischen König und späteren römisch-deutschen Kaiser Karl IV. an das Königreich Böhmen verkauft.

Als Nachfolger Karls IV. verpfändete König Wenzel die Burg 1397 an die böhmischen Unternehmer Herdegen und Peter Valzner, die später in den Nürnberger Patrizierstand erhoben wurden. Durch die Eheschließung mit der Erbtochter Regina des Peter Valzner, kam 1408 Ritter Friedrich von Seckendorff in den Pfandbesitz von Ort und Burg und erhielt im Jahr 1417 von König Sigismund das Marktrecht für sein Dorf und das Privileg dieses zu befestigen.

Zwei Tore errichtet

Das hatte zur Folge, dass zwei Tore, eines im Osten und eines im Westen errichtet wurden. Eines davon, das östliche, wurde 1527 zu einem Torwächterhaus ausgebaut und ist als das „Obere Tor“ noch heute erhalten. Im ersten Markgrafenkrieg wurde das „Dorf unter dem Hiltpoltstein“ von Nürnberger Truppen zwar niedergebrannt, blieb aber trotzdem bis 1503 im Besitz der Seckendorffer.

Das soll nun, wie Bürgermeisterin Gisela Bauer informierte, im Jubiläumsjahr mit mehreren Veranstaltungen gebührend gefeiert werden. Schon am 11. März ist ein Kommersabend in der Turnhalle geplant. Am Pfingstsonntag, 4. Juni, soll zusammen mit den Ortsvereinen ebenfalls gehörig gefeiert werden.

Nach dem Pfingstgottesdienst geben der Posaunenchor und die Männer des Gesangvereins ein Platzkonzert. Unter dem Motto „Der Markt Hiltpoltstein damals und heute“ wird es über den Ort verteilt etliche Stationen der Vereine geben, an denen für Unterhaltung und das leibliche Wohl gesorgt wird.

Am 10. Juni wird der Posaunenchor ein Konzert auf dem Platz vor dem Kirchengemeindehaus geben, das ebenfalls auf dieses Motto abgestimmt sein soll. Der Fränkische-Schweiz-Verein Hiltpoltstein arbeitet derzeit noch an einer Häuserchronik und wie der Vorsitzende Reinhard Geldner wissen ließ, soll sie bis zu diesem Zeitpunkt vollendet sein.

Keine Kommentare