Wanderreporterin Claudia trifft sich mit Batman

22.8.2017, 16:46 Uhr
Selfie mit Erich Daum. Der 59-jährige Förster betreut das Revier "Untere Mark", in dem 19 verschiedene Fledermausarten leben.

© Claudia Freilinger Selfie mit Erich Daum. Der 59-jährige Förster betreut das Revier "Untere Mark", in dem 19 verschiedene Fledermausarten leben.

In Oesdorf bei Heroldsbach treffe ich Batman. Okay, natürlich nicht den Superhelden, aber jemanden, der sich mit Fledermäusen richtig gut auskennt: Förster Erich Daum. Der 59-Jährige betreut für die Bayerischen Staatsforsten das Revier "Untere Mark". In diesem 2000 Hektar großen Waldgebiet leben 19 verschiedene Fledermausarten, deutschlandweit gibt es gerade mal 25. Die Flugkünstler finden hier hervorragende Jagdgründe – am Boden, in Stammhöhe oder in der Krone der Bäume. Weil im Revier viele Weiher und Tümpel liegen, gibt es unzählige Insekten – leckere Nahrung für diese fliegenden Säugetiere.

Erich Daum tut gemeinsam mit dem Bund Naturschutz außerdem sein Bestes, dass die Fledermäuse sich wohlfühlen. Abgestorbene Bäume bleiben stehen, damit zum Beispiel Spechte ihre Höhlen bauen und die Fledermäuse später als Nachmieter einziehen können. Als Daum vor 26 Jahren als Förster nach Oesdorf kam, gab es bereits ein "Fledermaus-Monitoring" - nur hieß das damals nicht so neumodisch und fand einfach statt, in dem man die Tiere in künstlich aufgestellten Nistkästen zählte.


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Inzwischen gibt es "Batcorder" - spezielle Geräte, welche die Ultraschall-Rufe der verschiedenen Arten aufzeichnen. "Wie die Gesänge von Amsel, Drossel, Fink und Star sind die Geräusche auch bei Fledermäusen sehr individuell", sagt Daum. Anhand ihrer Rufe lassen sich die Arten sogar besser unterscheiden, als nach ihrem Aussehen. Diese Erkenntnis ist relativ neu, und Wissenschaftler der Uni Erlangen haben sie sich zunutze gemacht und die Batcorder entwickelt.

Derzeit erlebt die Forschung wieder eine heiße Phase. Der Förster fährt fast täglich raus und kontrolliert drei Aufzeichnungsgeräte, die gerade laufen. "Wir machen das dreimal im Jahr - im Mai, im August und Ende September für einige Tage", erzählt der Fachmann. Sehr seltene Arten wie die Bechstein- oder die Mopsfledermaus konnten so schon nachgewiesen werden. Im Winter verschlägt es die Flugkünstler in die Fränkische Schweiz. In den Höhlen dort legen sie sich schlafen. Im Frühjahr kehren sie dann zurück in das Revier von "Batman" Erich Daum.

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