Wann geht der Umbau der Turnhalle los?

6.4.2016, 08:00 Uhr
Wann geht der Umbau der Turnhalle los?

© Foto: Niemann

Zu Beginn verlas der Sitzungspräsident des Effeltricher Fosanochtsvereins, Ulli Werner, einen offenen Brief an die Bürgermeisterin und die Gemeinderäte. Verfasst hatten ihn die Verantwortlichen aller Effeltricher Ortsvereine, die auch als Zuhörer anwesend waren.

In dem Brief wird der Zustand der Schulturnhalle beklagt: Seit 2011 darf sie bei Veranstaltungen der örtlichen Vereine mit mehr als 200 Besuchern nur noch Sondergenehmigung genutzt werden. Besonders im Argen liegt, so hieß es, der Brandschutz; aber auch die schadhafte Deckenverkleidung der Turnhalle, die störanfällige Elektrik oder das Fehlen von Rauchmeldern und Fluchtplänen habe dazu geführt, dass jede Veranstaltung für die Verantwortlichen zu einer schweren Belastung geworden sei.

Plan endlich anpacken

Die Vereinsvertreter forderten deshalb, dass der schon lange geplante Umbau der Turnhalle zur Versammlungsstätte endlich zeitnah angepackt werde und dass die Vereine an den Planungen beteiligt würden.

In ihrer Antwort machte Bürgermeisterin Kathrin Heimann klar: Umbau und Sanierung der Turnhalle sind auch für sie vordringlich. Bisher liege aber die Baugenehmigung des Landratsamtes nicht vor. Der 2013, also noch vor ihrer Amtszeit, eingereichte Bauantrag sei beim Landratsamt nicht durchgegangen. Verschiedene Auflagen seien gemacht worden, die die Verwaltung inzwischen abgearbeitet habe. Nach den letzten Telefonaten mit dem Landratsamt habe sie den Eindruck, dass in Kürze mit der Baugenehmigung gerechnet werden könne.

Der mit dem Umbau der Turnhalle beauftragte Architekt Norbert Siewertsen (Baiersdorf) erläuterte, um welche brandschutztechnischen Probleme es vor allem geht: Beispielsweise muss die Decke des Verbindungstraktes zwischen Turnhalle, Schule und Foyer erneuert werden; verschiedene Brandschutztüren, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) sowie eine Brandmeldeanlage müssen eingebaut werden.

Nach Siewertsen könnte der Rauch- und Wärmeabzug durch Öffnungen im Dachbereich oder über Fenster vor sich gehen. Die zweite Lösung wäre knapp 50 000 Euro teurer, da die Glasbausteine durch große Fenster ersetzt werden müssten. Die Räte entschieden sich einstimmig für die teurere Variante.

Effeltrich und Poxdorf gehören zusammen mit Langensendelbach, Marloffstein, Möhrendorf und Bubenreuth zum Schulverband Baiersdorf. Die drei Letztgenannten sind Eigentümer des Schulgebäudes in Baiersdorf. Die anderen zahlen dafür, dass auch ihre Schüler das Gebäude nutzen, die Schulverbandsumlage, die je nach Zahl der in Baiersdorf beschulten Kinder errechnet wird.

Nach Ansicht des Effeltricher und des Poxdorfer Gemeinderates ist diese Umlage zu hoch. Für Effeltrich belief sie sich im letzten Jahr auf 120 000 Euro. Für beide Gemeinden bestehe eine pädagogisch sinnvolle und finanziell günstigere Alternative darin, ihre Schüler nach Neunkirchen oder nach Forchheim zu schicken.

Zudem bot Baiersdorf als Schuleigentümer an, ebenfalls Eigentümer zu werden. Dann würden die Mietzahlungen in Form der Umlage entfallen; allerdings müssten sie sich an den Kosten der anstehenden Generalsanierung beteiligen (geschätzte Kosten: zwischen 5 und 6,7 Millionen Euro).

Kategorisch dagegen

Die Option auf Beteiligung am Eigentum wurde von den Räten kategorisch zurückgewiesen. Sie beauftragten die Bürgermeisterin, in der nächsten Schulverbandssitzung Mitte April die Notwendigkeit weiterer Verhandlungen zur Absenkung der Schulverbandsumlage deutlich zu machen.

Des Weiteren war ein Antrag auf Nutzungsänderung eines bestehenden Gebäudes zu behandeln: Das Obergeschoss und der Saalanbau des ehemaligen Gasthauses „Waldeslust“ am Anfang der Bergstraße soll in eine Unterkunft für etwa 30 Asylbewerber umgebaut werden.

Der Antrag wurde mit 8 zu 5 Stimmen angenommen. Die zuständige Fachbehörde im Landratsamt soll aber darauf aufmerksam gemacht werden, dass bisher nirgends Stellplätze ausgewiesen worden sind.

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