Deutsche beherrschen die Ironman-Szene

FORCHHEIM - Mit dem Doppelsieg von Jan Frodeno und Andreas Raelert bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii untermauerten die deutschen Triathleten ihre derzeitige Vormachtstellung. Was macht die deutschen Ausdauerathleten momentan so stark? Das haben wir einen echten Experten gefragt: Ralf Gärtner vom SSV Forchheim.

Gärtner ist amtierender Vizeweltmeister der Altersklasse 25-29 über die halbe Ironman-Distanz. Über den deutschen Doppeltriumph von Hawaii sagt er:

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"Nach seinen Erfolgen bei der EM in Frankfurt und der WM über die Halbdistanz war nun der dritte Streich von Jan Frodeno in 2015 keine Überraschung mehr, allerdings musste er sein Leistungspotenzial auch erstmal unter den Extrembedingungen abrufen.

Über ein Jahrzehnt haben die US-Amerikaner die Sportart bis in die 90er Jahre geprägt, von 2007 bis 2012 konnten dann die Australier eine längere Siegesserie bei den Männern hinlegen. Im neuen Jahrtausend haben sich die Deutschen Stück für Stück in der Weltspitze etabliert und gehören mittlerweile immer zum Favoritenkreis.

Hatten bis vor einigen Jahren vor allem starke Marathonläufer die besten Karten, wurde das Radfahren immer entscheidender. Die mittelmäßigen Deutschen konnten auf den langen 180 Kilometern keine Alleingänge wagen. Jetzt haben sie mehrere Topfahrer, die die besten Läufer mit Angriffen früh unter Druck setzen können. Frodeno ist derzeit so schwer zu schlagen, weil er zudem zu den schnellsten Läufern gehört.

Die deutsche Dominanz ergibt sich auch durch den Teameffekt. Mehrere Weltklasseathleten spornen sich im Rennen zu neuen Bestleistungen an und überprüfen ihre Form im gemeinsamen Training. Die deutsche Vorliebe für Disziplin und Ordnung mag bei Zusammenstellung und Einhaltung der optimierten Vorbereitungspläne ein weiteres Puzzlestück der Erfolge sein."