Was Forchheimer Erstwähler zum Thema Politik sagen

6.10.2018, 18:00 Uhr
Zum ersten Mal in die Wahlkabine: Was wollen junge Wähler?

© Ronny Hartmann/dpa Zum ersten Mal in die Wahlkabine: Was wollen junge Wähler?

Anja Ramsauer (18) aus Trainmeusel möchte mit ihrer Wahl die Demokratie unterstützen und erfahren: "Für mich zählt jede Stimme. Mit Politik beschäftige ich mich, aber meist nur mit Themen, die mich auch leicht betreffen, wie zum Beispiel die Flüchtlingspolitik. Darüber denke ich dann schon nach und bilde mir gerne eine Meinung. Für alles, was eher weiter weg ist, interessiere ich mich nicht so.

Was Forchheimer Erstwähler zum Thema Politik sagen

© privat

Früher habe ich regelmäßig Nachrichten geschaut, jetzt nicht mehr. In den letzten Jahren habe ich durch die Schule, besonders den Sozialkundeunterricht, viel mitbekommen. Aber seit das Abi rum ist, bekomme ich nur ab und zu durch öffentliche Medien etwas mit. Ich würde manchmal schon gerne informierter sein, aber ich habe einfach anderes im Kopf und nicht so viel Zeit, auch wenn man die aufbringen könnte, wenn man will. Noch spielt die Politik auch nicht eine so große Rolle. Ich denke das kommt später. Als Königin von Bayern würde ich mich für den Umweltschutz und das Recycling engagieren. Ich würde dafür sorgen, dass weniger weggeschmissen wird, vor allem in Restaurants. Gerade bei den vielen Gaststätten in Bayern."

Was Forchheimer Erstwähler zum Thema Politik sagen

© privat

Moritz Drummer (18) aus Dietzhof sieht in seiner Stimme eine Möglichkeit, die zukünftige Entwicklung in Bayern und ganz Deutschland mitzubestimmen: "Das Wählen ist eine bürgerliche Pflicht, die wir ebenso annehmen sollten wie die Rechte, die wir genießen. Ich versuche daher auch, über die wichtigsten politischen Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben. Bei der Weltpolitik genauso wie hier auf der Lokalebene. Dazu verfolge ich täglich die Nachrichten mit aktuellen Meldungen, lese aber auch in verschiedenen Internetquellen. Insgesamt etwa alle zwei Tage bis einmal in der Woche. Was ich als König tun würde? Die Partei verbieten. (lacht)Nein, die sind nicht unser größtes Problem, was die Parteienlandschaft angeht. Davon abgesehen, würde ich mich für eine Reform des Sozialsystems einsetzen, die dringend notwendig ist. Besonders, was das Rentensystem angeht. Je früher man diese aufkommenden Probleme angeht, desto besser."

Was Forchheimer Erstwähler zum Thema Politik sagen

© privat

Tobias Schöllmann (19) aus Kirchehrenbach setzt sich mit seinem Kreuz für ein bestimmtes Ziel ein: "Ich gehe wählen, weil ich verhindern möchte, dass Parteien wie die AfD stärker werden. Das ist mir wichtig, auch wenn ich mich im Alltag nicht viel mit Politik beschäftige. Das Wichtigste bekomme ich natürlich mit, aber im Moment liegen meine Interessen einfach noch in anderen Bereichen, wie zum Beispiel den Naturwissenschaften. Wenn ich älter werde, ändert sich das wahrscheinlich noch. Wenn ich König von Bayern wäre, würde ich die beruflichen Perspektiven für Menschen mit Krankheiten oder Behinderungen verbessern. Zum Beispiel für Menschen, die am Tourette-Syndrom leiden."

Was Forchheimer Erstwähler zum Thema Politik sagen

© Roland Huber

Pia Hermann (18) aus Eggolsheim ist der Meinung, dass man auf jeden Fall wählen sollte, wenn man die Möglichkeit hat: "Für mich muss eine Wahl sein. Es ist im Moment noch die direkteste Möglichkeit für mich, um auf die Entwicklung des Landes Einfluss zu nehmen, auch wenn es nicht viel ist. Ich finde es wäre eine Verschwendung, diese Möglichkeit nicht zu nutzen, wenn es so viele Menschen auf der Welt gibt, die alles dafür geben würden, dass ihre Stimme gehört wird. Ich habe besonders in der Oberstufe angefangen mich für Journalismus zu interessieren. Da es dafür auch wichtig ist, sich in der Politik auszukennen, habe ich begonnen, so oft es mir möglich ist Zeitung zu lesen oder auch Youtuber zu verfolgen, die Nachrichten als Thema haben. Aber es ist wirklich schwer, die ganze Zeitung zu lesen. Komplett schaffe ich es leider nie.

Ich glaube, ich wüsste gar nicht genau, was ich als Königin von Bayern als erstes machen würde. Entweder würde ich mich für die Umwelt einsetzen. Ich liebe die Fränkische Schweiz und ich möchte nicht, dass irgendwann so viele Flächen versiegelt sind, dass man die Natur nicht mehr sehen kann. Andererseits muss sich das Sozialsystem auf jeden Fall dringend verändern. Wegen des Demographischen Wandels graut es mir vor dem momentanen Rentensystem. Wenn sich das nicht ändert, dann werden eine Menge Generationen viele Probleme bekommen. Aber nicht nur das Rentensystem würde ich verändern wollen, sondern auch die Verhältnisse im Bereich Pflege oder in Kindergärten. Sowohl Altenheime als auch Kindergärten sind für jeden Bürger irgendwann im Leben mal wichtig. Dafür, was die Menschen in beiden Einrichtungen leisten, bekommen sie einfach viel zu wenig Geld und Anerkennung."

 

Verwandte Themen


Keine Kommentare