Was ist im Abgas?

23.1.2015, 11:00 Uhr
Was ist im Abgas?

© Foto: Martin Regner

Mehrere Bürger regten sich darüber auf, dass die Abwassergebühr um über 100 Prozent erhöht wurde. Bürgermeister Torsten Gunselmann hatte in seinem Vortrag zur Begründung ein Diagramm gezeigt, wonach die Abwassermenge, die von Hallerndorf in die gemeinsam mit Eggolsheim betriebene Kläranlage eingeleitet wird, seit 2010 exorbitant angestiegen ist. „Die Gemeinde hat das Thema die letzten zehn Jahre verschlafen“, sagte ein Bürger. Ein anderer forderte, dass zuerst die Ursache für die gestiegenen Abwassermengen gefunden werden müsse, bevor man die Bürger abkassiert.

Hier widersprachen sowohl Kämmerer Christian Schmitt als auch der Bürgermeister: Nachdem Hallerndorf wegen der gestiegenen Abwassermengen höhere Gebühren an den Zweckverband, der die Kläranlage betreibt, abführen müsse, sei die Erhöhung notwendig, um kein Defizit anzuhäufen, so Schmitt. Gunselmann versprach, dass die Gemeinde bald die Ursachen suchen werde, die etwa in undichten Wasserkanälen liegen könnten. Wenn nötig, dann soll gleich eine Kanalsanierung folgen: „Das wird uns die nächsten Jahre beschäftigen, von heute auf morgen geht das leider nicht.“

Eine Bürgerin beklagte den Zustand des Kindergartens in Trailsdorf: „Der ist eine Zumutung.“ Das ganze Ambiente der Einrichtung beschrieb sie als „modrig“, auch von außen mache das Gebäude keinen guten Eindruck. Gunselmann erklärte dazu, dass es sich um den ältesten Kindergarten der Gemeinde handelt, der seit 45 Jahren in der ehemaligen Schule untergebracht ist. Aktuell haben dort 41 Kinder einen Platz „und das Gebäude steht unter Denkmalschutz, was die Sache nicht leichter macht.“ Das Thema wird dem Gemeinderat in Kürze vorgelegt, so der Bürgermeister, dann könne man über eine Sanierung oder einen Neubau nachdenken.

Über den aktuellen Stand zum Thema Stromtrassen, die womöglich über Hallerndorfer Gemeindegebiet führen, verlangte ein Bürger Auskunft. Man habe die gemeindlichen Bedenken bei der Bayerischen Staatskanzlei vorgetragen, aber von dort noch keine konkreten Aussagen zum Stand der Planungen erhalten, so Gunselmann.

Zwei Redner waren sich einig, dass auf dem Friedhof von Schlammersdorf in Zukunft mehr Urnengräber gebraucht werden, weil viele Angehörige von Verstorbenen nicht mehr in der Nähe des Grabes wohnen.

Landratsamt lädt ein

Eine Pautzfelderin wollte Auskunft über die aktuell im örtlichen Gasthaus Schneider untergebrachten Asylbewerber. Laut Gunselmann stammen die 13 Flüchtlingsfamilien aus Albanien und dem Kosovo, für die Betreuung sei das Landratsamt zuständig, das auch die Räume des Gasthauses angemietet habe. Er verwies zudem auf eine Informationsveranstaltung vor Ort am 28. Januar, zu der alle Interessierten eingeladen seien.

Die selbe Frau fragte dann nach den Abgasen, die aus den Kaminen des an den Ortsteil Pautzfeld angrenzenden Liapor-Werks entweichen. „Niemand kann recht sagen, aus was der Dreck in den Abgasen besteht.“ Im Dorf spekuliere man über eine mögliche Schwermetallbelastung der Stäube, viele Menschen machten sich Sorgen. Die Frau hatte Fotos ihrer Fenster dabei, auf denen sich deutlich eine grauschwarze Schmutzschicht abgelagert hat. Konkret fragte die Pautzfelderin nach einem neuen Abdichtungssystem für die Öfen, dessen Einbau für Januar angekündigt worden war.

Hier verwies Torsten Gunselmann auf die Zuständigkeit des Landratsamtes. Er hoffe aber, dass mit dem neuen System das Problem mit der Staubbelastung gelöst sei. Im Frühjahr peilt der Bürgermeister eine Begehung des Firmengeländes an, um sich selbst ein Bild vor Ort zu machen.

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