Wassermassen fluteten Hausen und Heroldsbach

6.7.2018, 12:25 Uhr
THW und Feuerwehren waren im Dauereinsatz.

© Nicole Endres THW und Feuerwehren waren im Dauereinsatz.

So heftige Regenfälle hat Forchheim lange nicht mehr erlebt: Rund 80 Liter gingen in kurzer Zeit pro Quadratmeter nieder. Nicht nur liefen in Stadt und Landkreis zahlreiche Keller und Gärten voll. Auch die Straßen verwandelten sich in Flüsse, weil das Wasser aus den Gullis schoss oder Bäche überliefen. Insgesamt absolvierten die Feuerwehren im Landkreis über 200 Einsätze, 300 Feuerwehrler waren im Einsatz. 

 

In Hausen rückte die Feuerwehr bis Freitagmorgen 46 Mal aus, auch das Technische Hilfswerk war vor Ort. Gemeinsam mit Anwohnern pumpten sie das Wasser weg und bauten Sandsackdämme, pumpten Gräben leer. Mittlerweile hat sich die Lage in Hausen entspannt. Am Vormittag wurde noch der Keller der Grundschule vom Wasser befreit. Die Freiwillige Feuerwehr Hausen absolvierte in der Zeitspanne von Donnerstagabend bis Freitagmorgen mengenmäßig ihr Jahrespensum an Einsätzen.

Erdreich durch Fluten abgetragen

Insgesamt waren 50 Hausener Feuerwehrler im Einsatz, hinzu kamen noch die Mitarbeiter des THW. Die Pegelstände erreichten laut Feuerwehr mancherorts 1,50 Meter. Im Neubaugebiet sei teilweise das Erdreich durch die Fluten abgetragen worden. Dort und andernorts steht nun viel Aufräumarbeit an. Auch versierte Helfer wurden von der Heftigkeit der Regenfälle überrascht. Die Fluten riefen auch bei ihnen Erinnerungen an das große Hochwasser von 2007 Wach. Dieses mal sei es mindestens genauso schlimm gewesen, berichten Einsatzkräfte. 

Wasser spülte Autos davon

Auch Heroldsbach hat das Sturmtief heftig getroffen. Dort rückte die Freiwillige Feuerwehr im Gemeindegebiet 130 Mal mit 160 Mann aus. Die Kanalisation, so Kreisbrandmeister Harald Kraus, zuständig für Heroldsbach, habe das Wasser nicht mehr halten können, das Wasser spülte Autos weg. Die Untere Hauptstraße in Thurn war vorübergehend komplett gesperrt.

Auch im Kindergarten St. Michael sei das Wasser von den Feldern her eingedrungen. Kaus spricht von "nicht unerheblich Schäden an öffentlichen und privaten Gebäuden". Auch in Heroldsbach erreichte der Pegelstand bis zu zwei Meter. Solche Fluten hätten sie hier noch nicht erlebt, schilderten Anwohner gegenüber Journalisten. Gefriertruhen würden im Keller schwimmen, einige Gärten seien voll mit Sandsäcken.

Auch im Stadtgebiet richtete das Wasser Schäden an. Die Freiwillige Feuerwehr Forchheim war zirka 30 Mal im Einsatz, vor allem im Süden der Stadt: In der Daimlerstraße war ein Industriebetrieb betroffen, in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße stand eine Tiefgarage unter Wasser. In Serlbach war eine ganze Schotterstraße überschwemmt. Etwa 60 Einsatzkräfte waren bis in die Nacht hinein im Einsatz, fünf Großfahrzeuge waren unterwegs. Alle Stadtteile außer Reuth seien von den Regenfällen und deren Folgen betroffen gewesen, teilte die Feuerwehr mit.

Helfer am Limit

Für die Einsatzkräfte war die Arbeit  kräftezehrend, berichten einige von ihnen.Vielerorts waren die Feuerwehren bis Mitternacht im Einsatz - und saßen am Morgen danach schon wieder am Arbeitsplatz.

 

 

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