Weg mit dem Dreck: Forchheim soll sauberer werden

10.2.2018, 08:08 Uhr
Weg mit dem Dreck: Forchheim soll sauberer werden

© Foto: Ralf Rödel

Es sind beeindruckende Zahlen, die Klaus Bartosch den Stadträten des HPK präsentiert. Knapp 800.000 Euro muss die Stadt im Jahr in die Hand nehmen, um Forchheim sauber zu halten, rechnet der Amtsleiter des Bauhofes vor. Gehsteige und Straßen werden dabei gekehrt, Sonderreinigungen stehen auf dem Plan und Papierkörbe müssen geleert werden, oftmals auch außerhalb des Turnus, weil immer mehr Menschen auch ihren Hausmüll über die öffentlichen Papierkörbe entsorgen würden.

Vor allem nach den Festen in der Innenstadt, erklärt Walter Mirschberger, Leiter des Bau- und Grünbetriebs den Stadträten, gäbe es "Nachbesserungsbedarf". Gerade am Ende des Altstadtfestes, am Sonntag habe es "größere Verschmutzungen gegeben". Mirschbergers Vorschlag: "Künftig eine Kaution vom Betreiber verlangen. Wenn’s nicht sauber ist, dann wird die Kaution einbehalten und die Stadt reinigt." Doch jede Verschmutzung zu überwachen, auch darauf weist Mirschberger hin, "übersteigt unser Aufgabengebiet." Zusätzlich zu der "sehr bewährten" Reinigung am Samstagnachmittag könnte man sich auch eine Reinigung am Sonntagvormittag zwischen 7 und 10 Uhr vorstellen, so Mirschberger. Die Mehrkosten würden sich dabei auf rund 20.000 Euro im Jahr summieren.

Manfred Hümmer, dessen Fraktion den "Sauberkeits-Antrag" gestellt hat, begrüßt den Vorschlag der Sonntags-Reinigung ausdrücklich. "Die Vermüllung führt dazu, dass die Aufenthaltsqualität sinkt", warnt Hümmer, "wir sind eine To-Go-Gesellschaft und erleben den urbanen Raum als erweitertes Wohnzimmer." Auch für eine zusätzliche Reinigung bei Großveranstaltungen ist Hümmer, ebenso wie für die Einrichtung einer Hotline oder Müll-App, schließlich sei "die Innenstadt die Eingangspforte für Touristen".

Für Paul Nerb (FBF) ist die Müll-Problematik "ein Thema, das man nicht runterreden sollte". Doch ohne die Bürger, mahnt Nerb, "kann man die Stadt nicht sauber halten". Ein Gesinnungswandel müsste sich deswegen langsam in den Köpfen breit machen, das Thema müsste in Kindergärten und Schulen gebracht werden. "Die Leute müssen erkennen: Das ist Ihre Stadt und Ihr Dreck."

Auch Udo Schönfelder (CSU) begrüßt den FW-Antrag: "Da wurden fraktionsübergreifend offene Türen eingerannt." Fraktionskollegin Martina Hebendanz plädiert auch dafür, bereits "die Kinder zu sensibilisieren". Heike Schade (FGL) könnte sich vorstellen einen Workshop einzurichten und eine "Kampagne aufzuziehen, die bereits im Kindergarten anfängt". Bei Veranstaltungen, schlägt Schade vor, sollte es keine Pappteller und Pappbecher mehr geben.

Für Karl-Heinz Fleckenstein (CSU) ist der Müll auch ein "Phänomen unserer Zeit". Früher sei das Bewusstsein in punkto Sauberkeit anders gewesen, klagt Fleckenstein, der eine "permanente Marketing-Kampagne" fordert. Mit einem Blick auf die Zahlen schwillt ihm ein wenig der Kamm: "Für 800.000 Euro könnten wir Spielplätze bauen, das sind 800.000 Euro, die woanders fehlen." "Es ist kein Kavaliersdelikt, was wegzuschmeißen, und zu sagen, das hab ich doch bezahlt. "Wenn wir mehr Sauberkeit wollen, dann kostet’s auch mehr", so Fleckenstein.

Einstimmig einigt sich das Gremium darauf, die Verbesserungsvorschläge auf ihre Machbarkeit hin zu prüfen und der Verwaltung vorzulegen. Außerdem wird ein Folgebericht im Dezember 2018 gewünscht, um für die Haushaltsberatungen 2019 entsprechende Mittel bereit zu stellen. Und nicht zuletzt will man dafür sorgen, das Bewusstsein der Bürger zu schärfen.

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