Weigelshofen: Marode Kanäle verzögern den Ausbau

WEIGELSHOFEN - Vor dem Ausbau der Ortsdurchfahrt müssen in Weigelshofen zuerst die Kanäle saniert werden. Die Maßnahme verzögert sich deshalb bis ins Jahr 2015.

Als Bauträger stand der Landkreis Forchheim in Zusammenarbeit mit dem Markt Eggolsheim bereit, den Ausbau der Ortsdurchfahrt Weigelshofen, noch 2014 zu realisieren. Die Ergebnisse der Kanaluntersuchungen des Ingenieurbüros Sauer + Harrer, die nun dem Eggolsheimer Gemeinderat vorgestellt wurden, machten jetzt einen Strich durch den Zeitplan: Zuerst müssen die maroden Kanäle in der Ortsdurchfahrt erneuert oder durch den Einzug von so genannten Inlinern saniert werden.

Der Ausbau der Ortsdurchfahrt Eggerbachstraße verschiebt sich damit ins Frühjahr 2015. Eine Kostenschätzung über knapp 380 000 Euro präsentierte Wolfgang Harrer dem Marktrat für den ersten Schritt zur Auswechslung des Regenwasserkanals in der Ortsdurchfahrt und in der Betzengasse. Mit 16:2-Zustimmung beauftragten die Markträte das Ingenieurbüro mit der Ausschreibung, um bis zum Ende 2014 die Erneuerungen abschließen zu können.

Gefahr Kohlbach

In der Betzengasse besteht damit das Risiko, dass der neue Kanal – mit dann nur noch 40 Zentimeter Nennweite – das Wasser des Kohlbachs für einen kurzen Zeitraum nicht fassen kann, denn die Bewilligung zur Ausleitung des Kohlbachs im Rahmen des ökologischen Gewässerausbaus sei nicht vor dem September zu erwarten, berichtete Bürgermeister Claus Schwarzmann (Bürgerbund) aus einer Besprechung mit dem Wasserwirtschaftsamt Kronach.

Bei den Kamerabefahrungen der insgesamt 3,7 Kilometer Mischwasserkanäle und 1,5 Kilometer Regenwasserkanäle in Weigelshofen wurden an 159 Stellen Undichtheiten, vielfach fehlerhaft ausgeführte Grundstücksanschlüsse, 100 Rissstellen sowie 40 Rohrbrüche festgestellt. Über zwei Drittel der Mischwasserkanäle seien sanierungsbedürftig, fasste Wolfgang Harrer zusammen. 573 000 Euro wären in den nächsten zehn Jahren zur Beseitigung der Schäden aufzuwenden. Keine Investitionen seien für das Regenüberlaufbecken am westlichen Ortsrand erforderlich – es entspreche dem Stand der Technik.