Weilersbach: Gemeindebücherei soll aufgelöst werden

20.11.2017, 08:00 Uhr
Weilersbach: Gemeindebücherei soll aufgelöst werden

© Frank Rumpenhorst/dpa

Bürgermeister Gerhard Amon verhehlte nicht, dass er sehr überrascht war, als er zu einem Gespräch in die Bücherei gebeten und ihm dort die baldige Schließung mitgeteilt wurde. "Die Förderung hängt davon ab, ob ein Buch mindestens einmal im Jahr verliehen wird. Wir haben dort einen Bestand von 4000 Büchern, aber nur 1000 davon werden im Jahr ausgeliehen" berichtete Amon dem Gemeinderat.

Die Nachbargemeinde Kirchehrenbach habe 6000 bis 7000 Ausleihen im Jahr, erklärte das Gemeindeoberhaupt zum Vergleich. Die Gemeinde unterstütze die Bücherei mit 750 Euro im Jahr, informierte der Bürgermeister weiter. Als weitere Vorgehensweise schlug Amon vor, mit den Büchern den Bestand der Schulbücherei aufzufüllen und den Rest an umliegende Büchereien zu verkaufen. "Ich sehe keine Alternative bei einer so geringen Quote, zudem will die Kirche die Räume wieder vermieten", ergänzte Amon. Das sieht ein Großteil des Gemeinderats anders. "Das wäre dann wieder eine Einrichtung, die es in der Gemeinde nicht mehr gibt", bedauerte Hermine Kemmerth. Bernhard Hack forderte eine Darlegung der Bücherei, was denn bisher mit den Fördergeldern der Gemeinde geschehen sei. Dem pflichtete der 2. Bürgermeister Marco Friepes bei, der zudem anregte, über das Amtsblatt nach einem Ehrenamtlichen zu suchen, der bereit wäre, die Bücherei in noch zu findenden Räumen weiterzuführen und danach im Gemeinderat nochmals zu entscheiden. Dem schlossen sich die Räte einstimmig mit dem Zusatz an, dass zur nächsten Gemeindesratssitzung der bisherige Büchereichef Franz-Josef Götz eingeladen werden solle.

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