Wenn Pferde fett sind

8.4.2014, 11:00 Uhr
Wenn Pferde fett sind

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„In den vergangenen zehn bis 15 Jahren hat der Import ausländischer Rassen wie Andalusier (Spanien) oder Freiberger (Schweiz) massiv zugenommen. Dadurch ist auch die Fütterung der Pferde wesentlich komplizierter geworden, da der Stoffwechsel bei jedem Typ ein anderer ist. Generell gilt: Mineralien und Vitamine sind wie beim Menschen auch sehr wichtig, Kohlehydrate dürfen es nicht zu viele sein.

Ansonsten muss bei der Ernährung Rücksicht nicht nur auf die Rasse, sondern auch auf die Leistung — ob als aktives Sportpferd bei Turnieren oder Freizeitpferd geritten — sowie das Alter und die Haltungsform genommen werden. Sogar der heimische Boden spielt eine Rolle. Denn in Franken kommt beispielsweise das Spurenelement Selen im Untergrund seltener vor, weshalb eine zusätzliche Verabreichung als spezieller Futterzusatz nötig ist. Wird ein Pferd in einem offenen Stall auf grasreicher Weide gehalten, besteht wiederum die Gefahr, dass es sich am flüssigkeitsreichen Gras überfrisst und einen hängenden Wasserbauch ansetzt oder eine Krankheit einfängt.

Problematisch ist deshalb, wenn sich Pferdehalter nur auf die Dienstleistung durch einen Stallbesitzer verlassen, den sie für die Unterkunft bezahlen. Denn dem Stallbesitzer fehlt die Zeit, differenzierte Ernährungspläne für die Pferde seiner Kunden zu erstellen. Demgegenüber gibt es jedoch auch etwas überengagierte Pferdebesitzer, die ihr Tier voller Fürsorge überfüttern. Deshalb teile ich die Einschätzung, dass in den Ställen mitunter auch viel zu dicke Pferde stehen. Besitzer sollten wissen, dass eine Stunde Reiten am Tag für die Tiere keine Anstrengung ist und keines speziellen Kraftfutters zum Ausgleich benötigt.“

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