Wieder sicher durch die Rosenmüllershöhle

7.8.2016, 06:00 Uhr
Wieder sicher durch die Rosenmüllershöhle

© Foto: Paul Pöhlmann

Bürgermeister Helmut Taut hat zur Feier die Mitglieder des Gemeinderates, des Fränkische-Schweiz-Vereins Muggendorf, der SpVgg Neideck, Vertreter des Naturparks sowie die Grundstückseigentümer, Marga und Jochen Nikol eingeladen. Das Geländer diene der Verkehrssicherung, denn besonders an den Wochenenden pilgern Scharen hinauf auf den Rübsteinach. Es sind vorwiegend Eltern, die ihren Sprösslingen die Ex-Schauhöhle zeigen.

Die Kinder zünden mitgebrachte Kerzen in den Halterungen am Geländer an und tauchen somit — wie eh und je — den 70 Meter langen und bis zu 16 Meter hohen Raum in romantisches Licht. Taut sagte, dass die einst beliebte Tropfsteinhöhle in den 60er Jahren ihrem Schicksal überlassen werden musste. „Jeder aus der Stadt war froh, wenn er einen Tropfstein mit nach Hause nehmen konnte.“

Der Einbau des Geländers sei eine Naturparkmaßnahme und habe etwa 12 000 Euro gekostet. Dazu gibt es einen Zuschuss von 70 Prozent. Mitglieder des Sportvereines halfen beim beschwerlichen Materialtransport. Dieter Preu, der den Naturparkverein Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst vertrat, sagte: Aufgabe des Vereines sei es, den Naturschutz zu gewährleisten und die Landschaft trotzdem für den Tourismus zu erschließen. Mit der Rosenmüllershöhle sei dies vorzüglich gelungen.

Die Rosenmüllershöhle war die erste Schauhöhle im „Muggendorfer Gebürg“. Sie soll 1793 vom J.L. Wunder, dem Sohn des Muggendorfer Höhleninspektors, entdeckt worden sein. Benannt wurde sie nach Johann Christoph Rosenmüller, Professor der Anatomie und Chirurgie in Leipzig, der als Student wiederholt die Höhle aufsuchte und sie ausführlich beschrieb.

Heute betritt man die Höhle durch einen um 1835 geschaffenen Zugang. Von 1836 bis in die 1960er Jahre wurde die Rosenmüllershöhle als Schauhöhle geführt, stimmungsvoll mit Kerzen beleuchtet, denn es gab oben am Berg kein elektrisches Licht.

Die Rosenmüllershöhle gehörte wegen ihres reichen Sinterschmucks zu den schönsten im Muggendorfer Gebürg. Mit der Entdeckung der Binghöhle Anfang des 20. Jahrhunderts trat die Rosenmüllershöhle immer mehr in den Hintergrund, so dass die Führungen Mitte der 1960 Jahre eingestellt wurden.

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