Wiesenthauer „Dorflädle“ als sozialer Treffpunkt

WIESENTHAU - Es herrscht ein stetes Kommen und Gehen. Im „Dorflädle“ von Diana Schmalz in Wiesenthau geben sich die Kunden die Klinke in die Hand. Und das nicht nur, weil die gebürtige Thüringerin das einzige Lebensmittelgeschäft und die einzige Poststelle in Wiesenthau betreibt. Und seit Anfang Oktober nach Bezug der ehemaligen Volksbank-Räume deutlich mehr Platz hat.

"Reich wird man damit nicht“, meint Diana Schmalz augenzwinkernd. Ein Erfahrungswert nach drei Jahren „Dorflädle“ in Wiesenthau, bislang in der Hauptstraße Nummer 37 verortet, seit dem 1. Oktober im ehemaligen Volksbank-Gebäude (Hauptstraße 3) untergebracht. Als das Geldinstitut ankündigte, seine Pforten in Wiesenthau zu schließen, griff Diana Schmalz zu.

Eine willkommene Veränderung, weil sie im einstigen Kundenberatungszimmer der Volksbank einen Aufenthaltsraum einrichten konnte, den sie als „SB-Café“ bezeichnet . Acht Plätze gibt es in dem Nebenzimmerchen, die noch im alten „Dorflädle“ gegründete Strickrunde hat bereits angekündigt, sich künftig nicht mehr wie bisher einmal, sondern mindestens zweimal im Monat hier zu treffen.

„Wenn es Diana und ihren Laden nicht gäbe, wäre manches deutlich schwieriger“, sagt eine Kundin, die ohne das Wiesenthauer „Dorflädle“ mit dem Auto zum nächstliegenden Discounter fahren müsste — Forchheim-Reuth ist rund dreieinhalb Kilometer entfernt. „Das kann man gerade alten Leuten kaum zumuten“, weiß Diana Schmalz, die mit ihren Kunden fast ausnahmslos per Du ist — und sie alle beim Namen kennt.

Die Backwaren bezieht Diana Schmalz von der Kirchehrenbacher Bäckerei Roppelt — große Gewinnspannen bleiben auf dem Land eine Illusion. „Ich kann die laufenden Kosten und die Krankenversicherung bezahlen, aber keine großen Sprünge machen“, gibt Diana Schmalz zu.

Das alte Volksbank-Gebäude, das sie „zum Glück nur sanieren, aber nicht aufwendig umbauen musste“, wie sie sagt, hat sie der Bank abgekauft; eines Tages, wenn sie abbezahlt ist, gehört die Immobilie in prominenter Lage mitten im Ort ihr.

Ihren Humor hat Diana Schmalz, die früher in einem Coburger Baumarkt arbeitete, ehe sie mit ihrem Lebenspartner nach Wiesenthau zog, dennoch nie verloren: „Bei uns im ,Dorflädle’ wird viel gelacht“, erzählt sie mit Schalk in den Augen, ehe sie sich entschuldigt, weil sie in ihrem kleinen Geschäft „weiter wurschteln“ muss, wie sie trocken sagt.

Das „Dorflädle“ in Wiesenthau, Hauptstraße 3, hat Montag bis Freitag von 6.30 bis 13 Uhr und von 14.30 bis 18 Uhr geöffnet, am Samstag von 6.30 bis 12 Uhr.