„Wir sind nah am Saisonziel“

19.1.2015, 18:29 Uhr
„Wir sind nah am Saisonziel“

© Horst Linke

In Eggolsheim beginnt der 18. Spieltag der Bayernliga. Die Keglerinnnen des SKC haben ein Heimspiel, empfangen den Tabellennachbarn Unter Uns Bad Neustadt. Und den besseren Start erwischen eindeutig die Kegel-Damen des SKC 67 Eggolsheim. Das Starterduo um Tamara Burgis und Melanie Will gewinnt jeweils drei von vier Satzpunkten und bringt ihr Team gegen Bad Neustadt mit 2:0 nach Mannschaftspunkten in Führung.

Doch dann verlässt die Eggolsheimer Kegeldamen das Glück. Zuerst verlieren Ortrud Will und Ersatzspielerin Christina Bäz nach Satzpunkten und lassen den Gast auf 2:2 ausgleichen. Das Schlussduo um Anna Mürschberger und Manuela Haßfurther erkämpft sich zwar im direkten Duell gegen die Schlussspielerinnen Then und Klose nach Mannschaftspunkten ein 1:1. Das reicht Eggolsheim aber nicht für den Sieg – denn da die Gäste insgesamt 103 Holz mehr abräumen, ergattern sie weitere zwei Mannschaftspunkte zum entscheidenden 5:3-Auswärtssieg (3049:3152).

Wirklich traurig über die knappe Niederlage ist das Team von Trainerin Selina Bessler aber nicht. Der Abstieg aus der Bundesliga in der letzten Saison scheint verdaut und die Keglerinnen sind in der Bayernliga angekommen. „Unser Ziel ist nicht der direkte Wiederaufstieg“, erklärt Bessler.

„Wir sind schon zufrieden, wenn wir am Ende der Saison im März einen Platz im Mittelfeld erreichen“, sagt Bessler. Konkret hieße das bei zehn Teams der Liga in etwa Platz fünf der Tabelle – ein Platz, den die SKC-Damen fast belegen. Mit der Heimniederlage gegen den SKK Unter Uns Bad Neustadt verharren sie auf Platz sechs der Tabelle. „Wir sind nah am Saisonziel“, sagt Bessler, quasi voll im Soll.

Verstärkung im Block

Warum sich die Damen im Soll sehen, hat einen guten Grund. Noch vor gut einem Jahr war Besslers Team eine gut eingespielte Mannschaft in der Bundesliga Classic. In den vergangenen Monaten jedoch stießen vier neue Spielerinnen hinzu. Neu sind Ortrud und Melanie Will, Manuela Haßfurther und Tamara Burgis. Alle Frauen kamen von der SKK Bischberg aus der Regionalliga nach Eggolsheim, haben zum Teil Bundesligaerfahrung.

Gut integriert

Die Neuen sind bereits gut integriert — ob dies klappen würde, war vor der Saison eine spannende Frage. Dennoch muss man sich freilich erst wieder als Mannschaft zusammenfinden. Gute Zukunftsperspektiven haben die Eggolsheimer jedenfalls, freut sich Bessler. Während zuletzt Spielerinnen wie Andrea Berger wegen ihrer Mutterschaft sportlich kürzer treten mussten, stehen bei den aktuellen Spielerinnen keine beruflichen oder privaten Auszeiten an. „Geplant ist es, dass das Team jetzt so zusammenbleibt. Jedoch vorhersehen kann man sowas natürlich nie“, sagt Bessler.

Positiv für die Zukunft sei auch, dass Bessler selbst bald wieder aufspielen kann. Momentan macht sie ihr Staatsexamen und ist zwar gemeldet, unterstützt aber ihr Team nur aus dem Hintergrund. Auch warten bereits drei ganz junge Spielerinnen auf Einsätze in der ersten Damenmannschaft. Besonders Jasmina Hahn hat gute Chancen, dort bald antreten zu dürfen. Überhaupt ist es ein Ziel, die erste und zweite Damenmannschaft enger zu verzahnen.

Noch ungewohntes System

Ungewohnt ist für die SKC-Damen auch das neue 120-Wurf-System in der Bayernliga sowie das direkte Duell Frau gegen Frau mit Satz- und Mannschaftspunkten. „Für uns ist das neu“, so Bessler. Natürlich solle man prinzipiell nie schauen, was der Gegner spielt. Doch man tue es eben doch. „Es ist mental deutlich anstrengender, weil es nach 15 Würfen schon ans Abräumen geht und du sofort bei den Vollen punkten musst.“ Das sei viel schwieriger als früher beim 100-Wurf-Spiel.

Auswirkung hat das auch auf die Ausstellung. Viele Teams stellten trainerbezogen auf – so, dass der Trainer zuerst spielt und danach seine Mädels noch coachen kann. „Am liebsten setzen wir momentan gleichwertige Spielerinnen gegeneinander an“, verrät Bessler – denn noch habe ihre Mannschaft nicht die Konstanz, um durch taktisches Setzen beim 120-Wurf-System Vorteile zu erzielen.

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