Wirth läuft unter Top Ten

14.8.2014, 11:00 Uhr
Wirth läuft unter Top Ten

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Die Rennvorbereitung mit Trainerin und Schwester Christina musste diesmal auf elektronischem Wege via sozialem Netzwerk stattfinden. Das Geschehen in Wattenscheid verfolgte die Ältere auf Hochzeitsreise von den Kanarischen Inseln über den Internet-Livestream. Viel zu besprechen hatte das Betzensteiner Geschwister-Duo vor dem 2000-m-Hindernis-Finale ohnehin nicht. Bei ihrer dritten DM-Teilnahme lautete die Mission der Lehramtsstudentin kurz und knapp: Top-Zehn-Platzierung.

Voraussetzung dafür war, Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen. Bei der Generalprobe in Neustadt an der Waldnaab ließ sich Babinja Wirth zum wiederholten Male verleiten, ihren Lauf zu forsch anzugehen. Mit der 800-m-Zeit von 2:20 Minuten konnte die U20-Juniorin nicht zufrieden sein. Die Deutsche Meisterschaft ist eine Überraschungs-Kiste. Alles und nichts ist möglich. Die Qualifikations-Zeiten dienen der Orientierung. Nicht jeder Teilnehmer kann zum Saisonhöhepunkt noch einmal seine Topleistung abrufen. Manche überschätzen ihre Möglichkeiten.

Im Vorjahr verschleuderte das Eigengewächs aus dem Stall des TSV Ebermannstadt in Rostock mit einer zu schnellen ersten Runde die entscheidenden Körner. Bei einer Tempoverschärfung im letzten Rennabschnitt konnte sie nicht mitgehen. In 7:14,79 Minuten blieb ihr nur Rang 12. Die Bilder dieses Erlebnisses, von der Konkurrenz gnadenlos nach hinten durchgereicht zu werden, galt es für Babinja Wirth, sich vor dem Start in Wattenscheid noch einmal vor zu führen. So befolgte sie zunächst eine zurückhaltendere Taktik, reihte sich nach 400m auf Position 12 ein und behielt ihren gleichmäßigen Rhythmus für drei weitere Runden bei. Konzentriert und technisch sauber überwand Wirth Hindernisse und Wassergräben. Zu Beginn der Schlussrunde war noch genug Kraft für eine Tempoerhöhung im Tank, während andere Läuferinnen schwere Beine bekamen und zurückfielen. Während die Siegerin Tina Donder (LAC Erfurt) 6:41,33 Minuten benötigte, unterbot die TSV-Athletin in 7:08,91 Minuten ihre eigene Bestmarke um sechs Sekunden und belegte Rang 9.

Als beste bayerische Teilnehmerin erfüllte sich die Studentin — Ann-Kathrin Wiertz und Valerie Griesche verwies sie auf die Ränge 10 und 13 — zudem ein noch offenes persönliches Ziel ihrer Laufbahn. „Ein optimales Rennen. Ich bin fix und foxi und habe alles gegeben“, meldete Babinja Wirth ihrer Schwester per Videobotschaft. Unangetastet blieb hingegen der Oberfrankenrekord der anderen Schwester Lisa, aufgestellt 2009 als Sechste bei der Deutschen Meisterschaft mit 7:04,67 Minuten.

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