Wo Mädels was abkönnen müssen

23.2.2015, 16:50 Uhr
Wo Mädels was abkönnen müssen

© Giulia Iannicelli

Es sieht Moment nicht ganz so gut aus für die Korbjägerinnen der DJK Eggolsheim. Nach einem ausgeglichenen Spielauftakt ist ihr Spielfluss im zweiten Viertel ins Stocken geraten – mit Folgen. Das Gästeteam aus Baunach, Tabellenletzter, liegt mit 16:20 in Front. Doch als eine Baunacherin den Ball beim Dribbeln vertändelt, schaltet DJK-Frau Anke Gross. Sie schnappt sich den Ball, stürmt auf den Korb zu und vollendet ihren Sololauf mit zwei wichtigen Punkten.

Etwa 30 Zuschauer jubeln, auch die DJK-Mannschaft scheint das zu motivieren. Die Spielerinnen wirken noch einen Tick entschlossener und werden für ihren Einsatz belohnt: Als auf der großen Spielanzeige die Minuten zur Null herunterlaufen, führen die Eggolsheimer Basketballspielerinnen nach zwei Vierteln mit 24:21.

Großer Kampfgeist

Wie am Schnürchen läuft es bei den Mädels freilich nicht immer zusammen. Im dritten Viertel verspielen sie prompt ihre Führung und starten in die letzten zehn Minuten der Partie mit einem 32:38-Rückstand. Der wächst schnell auf 32:40, damit scheint das Spiel entscheiden. Doch die DJK-Frauen starten eine furiose Schlussoffensive – und stehen am Ende als verdiente Sieger auf dem Feld, nachdem Monika Herbst den letzten Korb zum 49:44 gemacht hat.

Spielfreude und Teamgeist – das ist auch Werner Hoyer wichtig. Der Trainer betreut zusammen mit Ramona Grasser das Team. „Wir sind eine Freizeitmannschaft, das ist klar.“ Der Spaß stehe vor der Leistung. Gewinnen ist demnach nicht alles. Das sei mit Blick auf die Nachwuchsarbeit in dieser Altersklasse auch durchaus in Ordnung. „Wir können einmal die Woche Training anbieten – anderswo geht da mehr“, etwa in Bamberg. Daneben gibt es Ausflüge oder gemeinsame Pizza-Runden. Eine gesunde Portion Ehrgeiz gibt es aber freilich auch in Eggolsheim: „Wenn wir gegen Teams spielen und auf Augenhöhe sind wie heute, wollen wir natürlich gewinnen.“

Mehr Zug zum Korb

Das Techniktraining soll ebenfalls nicht vernachlässigt werden. Gerne würde Hoyer seine Mädels in Zukunft noch etwas angriffslustiger sehen. Denn obwohl nicht jeder Pass sitzt und manche Spielzüge etwas unstrukturiert sind, geht es durchaus körperlich zur Sache. „Die Mädels müssen schon etwas abkönnen“, erklärt Ramona Grasser.

Mit dem Verlauf der Saison — sie endet im März — sind Hoyer und Grasser zufrieden. Derzeit liegt ihr Team zwar nur auf dem vierten von fünf Plätzen in der Bezirksliga. Doch mit dem Heimsieg gegen Baunach und einem weiteren am letzten Spieltag gegen Coburg wäre sogar Platz drei noch im Bereich des Machbaren.

Sollte der nicht erreicht werden, wäre das kein Beinbruch. Denn das Eggolsheimer Team, das aus der letztjährigen U15 besteht, hat eine erfreulich hohe und konstante Zahl an Spielerinnen: 14. „So manche junge Frau kenne ich bereits, da war sie grad mal doppelt so groß wie ein Basketball“, sagt Ramona Grasser. Bleiben die Mädels auch weiterhin zusammen, braucht sich die Basketballabteilung der DJK keine Sorgen zu machen.

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