Wunner heuert bei US-Tennisstar Madison Keys an

17.12.2016, 06:30 Uhr
Wunner heuert bei US-Tennisstar Madison Keys an

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Auf der unterklassigen internationalen ITF-Tour, trotz eines Einzel-Erfolgs im Herbst 2015, ließ der Durchbruch auf sich warten. „Zwischendurch musste ich lange aussetzen und habe mir zwangsläufig meine Gedanken gemacht. Es ist ja auch eine Kostenfrage“, erklärt der 23-Jährige, der als Nummer 51 der deutschen Rangliste geführt wird. Im Hinterkopf reifte über den Jahreswechsel die Entscheidung, mittelfristig eine Trainer-Laufbahn anzustreben. Mit der B-Lizenz hatte er die zweite Ausbildungsstufe beim Deutschen Verband absolviert.

Doch die Dinge beschleunigten sich durch einen Anruf seines früheren Kölner Akademie-Trainers Ende April. „Das war schon Glück, dass zu diesem Zeitpunkt so ein Angebot kommt. Ich musste nicht lange zögern“, sagt Wunner. Er packte seine Sachen und wurde nur Tage später eingeflogen. Der Kontakt hatte ihm einen Probeauftritt im Betreuerstab von Madison Keys verschafft.

Wunner heuert bei US-Tennisstar Madison Keys an

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Die 21 Jahre alte US-Amerikanerin war mit dem Halbfinaleinzug bei den Australian Open 2015 endgültig auf dem Radar der Weltspitze angekommen. Und versammelt ein immer größeres Team um sich.

Tatsächlich überzeugte Matthias Wunner bei seinem Gastspiel und begleitet seitdem, mit kurzer Unterbrechung während der Olympischen Spiele, den Höhenflug des Jungstars rund um den Globus. Keys gehörte dem erlesenen Feld beim WTA-Finale in Singapur an und ist aktuell auf Nummer acht notiert. „Dass hätte ich mir natürlich nicht träumen lassen, dass ich die French Open in Paris und Wimbledon aus so einer Perspektive erlebe“, berichtet der Weilersbacher, der sein Engagement als Sprungbrett in die Trainerbranche betrachtet. „Zwischen den Spezialisten für Physio, Fitness oder den mentalen Bereich findet ein offener Austausch statt. Da nehme ich viel Wissen mit.“

Über Privates aus dem Umfeld seiner gefragten Arbeitgeberin darf Wunner selbstverständlich nicht sprechen, versucht sich deshalb an einer knappen Skizze seiner Aufgaben. „Ich bin Trainingspartner, analysiere und imitiere die Spielweise von Konkurrentinnen. Auch bei Fitnesseinheiten mache ich das Programm mit.“ Fünf bis sechs Stunden beschäftigt der Job Wunner an normalen Tagen. Der Franke ist vertraut mit dem Leben aus dem Koffer zwischen Reiseaufenthalten im Hotel und längeren Vorbereitungsphasen in Florida, wo Keys ihre Heimatbasis aufgeschlagen hat. „Wir feilen an ihren Stärken und wollen ihre Entwicklung Schritt für Schritt voranbringen“, lauten die Zielvorgaben.

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