Zahl der Einbrüche in Forchheim steigt

24.6.2017, 08:00 Uhr
Zahl der Einbrüche in Forchheim steigt

© Roland Huber

 „7665 Einsätze haben wir vergangenes Jahr bewältigen müssen“, erklärte der Forchheims Polizei-Chef Jürgen Knauer – eine Zunahme von zwölf Prozent. „Müßig zu erwähnen, dass wir dafür leider nicht zwölf Prozent mehr Personal hatten“, bemerkte Knauer süffisant im Hauptausschuss des Stadtrats.

Insgesamt 2452 Straftaten registrierten die Beamten 2016 und somit einen Rückgang von rund 7,6 Prozent im Vorjahresvergleich. „Allerdings ist hier ein Zerrbild entstanden“, betonte Knauer. Denn 2015 kam es aufgrund der enormen Migration zu vielen ausländerrechtlichen Straftaten (144 Verstöße). Im vergangenen Jahr ist deren Zahl mit 14 Verstößen jedoch drastisch gesunken. Mit einer aktuellen Aufklärungsquote von 71,5 Prozent habe man nach wie vor einen „sehr, sehr guten Wert“.

Im Bereich Gewaltdelikte (wie Raub, Körperverletzung und Nötigung) verzeichneten die Beamten mit 479 Straftaten – über drei Viertel davon sind Körperverletzungen – kaum eine Veränderung zum Vorjahr. „Und wir können mit einer Quote von stolzen 94,4 Prozent fast jede Tat aufklären“, sagte Knauer.

Vor allem in Burk und Reuth

Dann kam er jedoch auf die „Sorgenkinder“ der Polizei zu sprechen: Während kleinere Eigentumsdelikte wie Ladendiebstähle „massiv rückgängig“ seien, stellten wiederum Einbruchdiebstähle ein großes Problem: 37 Fälle waren es 2016, der höchste Wert der vergangenen Jahre. Seit 2014 steigen die Zahlen in diesem Bereich kontinuierlich an. „Schwerpunkte sind die Stadtteile Burk und Reuth“, so Knauer. Hier sei die Lage zwischen zwei Autobahnen für Einbrecher eben besonders günstig. „Man kommt schnell hin und schnell wieder weg.“ Und natürlich seien „dort einfach lohnende Objekte“.

Stadtrat Udo Schönfelder (CSU) hakte nach, ob die Beamten in den betroffenen Stadtteilen verstärkt präventiv unterwegs seien. Knauer bejahte: „Wir sind Sondereinsätze gefahren, sowohl uniformiert, als auch in Zivil. Damit konnten wir die steigenden Fallzahlen zumindest eindämmen.“ Auch was Rauschgiftdelikte angeht, musste Knauer eine Steigerung der Fallzahlen von 379 auf 457 melden. Bei den sichergestellten Drogen handelte es hauptsächlich um Cannabis, Crystal und Kräutermischungen. An Letzteren war maßgeblich ein so genannter Headshop beteiligt, der Anfang 2016 in der Bamberger Straße öffnete. Aufgrund zahlreicher Razzien wurde der „Kräuterladen“ wenige Monate später geschlossen.

Nach dem Tod eines Polizisten in Georgensgmünd Ende 2016 sind auch so genannte Reichsbürger verstärkt in den Fokus der Ermittler geraten. Allerdings fallen diese in den Zuständigkeitsbereich der Kripo Bamberg. „169 Personen in den Städten und Landkreisen Bamberg und Forchheim standen letztes Jahr im Verdacht der Reichsbürger-Bewegung anzugehören“, berichtete Knauer. Gegen 32 Personen liefen waffen- und sprengstoffrechtliche Prüfverfahren.

Heinz Endres griff am Ende noch ein anderes Thema auf: Der FBF-Stadtrat berichtete von einer mutmaßlichen Tuning-Szene, die illegale Autorennen entlang der Äußeren Nürnberger Straße veranstalte. „Die starten am Kolpinghaus und brettern in der 30er-Zone mit 100 Sachen los“, meinte Endres. „Oft sieht man sie abends mit ihren Autos bei lauter Musik auf dem Aldi-Parkplatz im Süden stehen.“ Knauer erwiderte, dass man diese Entwicklung im Blick habe.

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