Zeitgenössische Nutzung im Denkmal

2.8.2015, 06:00 Uhr
Zeitgenössische Nutzung im Denkmal

© Guilia Iannicelli

Das Konzept, das Claudia Stumpf präsentiert, ist komplett: Ein großer Saal mit 800 Plätzen, ein kleiner Saal für 150 Besucher, ausreichend Proberäume und eine qualitätvolle gastronomische Versorgung sind in den Um- und Erweiterungsbau des Kolpinghauses eingeplant.

Die beiden historischen, repräsentativen Treppenhäuser im Norden und Süden des Gebäudes sollen erhalten bleiben, ebenso die eindrucksvolle Stuckdecke. Das Gebäude ist ein Baudenkmal und in der Denkmalliste eingetragen, fügt Bauamtschef Gerhard Zedler hinzu. Die zugemauerten Rundbogenfenster sollen wieder geöffnet werden. Das Foyer wird barrierefrei, ein Aufzug soll ins Obergeschoss fahren

Neubau an der Südseite

Als Flächenbedarf wurden insgesamt 2000 Quadratmeter ermittelt, so Claudia Stumpf vom Bauamt. Im jetzigen Altbau mit Nebenräumen und Bühne stehen allerdings nur 1000 Quadratmeter zur Verfügung. Ein Neubau an der Südseite des Saales könnte die fehlenden 1000 Quadratmeter stellen. Dazu müssten die vorhandenen Anbauten und Nebenanlagen abgerissen werden (siehe Grafik).

Der zweigeschossige Neubau mit einer Grundfläche von 350 Quadratmetern würde dann das Foyer und zusätzliche Sitzplätze auf einer Galerie bieten. CSU-Stadtrat Udo Schönfelder zeigte sich beeindruckt: „Mir gefällt die Idee mit der Galerie.“ Im rechten Winkel, so Stumpf, könnte sich ein Anbau mit 300 Quadratmetern angliedern. Hier wäre Platz für ein kleines Theater mit 150 Sitzplätzen, die mit einer Schrägbestuhlung von allen Plätzen uneingeschränkte Sicht zur Bühne böten. Das Foyer würde sich direkt anschließen, dort ist ein Bewirtungsbereich vorgesehen. Auch an die Natur muss, nicht zuletzt wegen der Baumschutzverordnung, gedacht werden: Durch die Neuanordnung könnte ein Großteil der Bäume erhalten bleiben. Der Gartenbereich mit Bäumen böte überdies Platz für Gastronomie und diverse Festivitäten. Auch SPD-Fraktionsvorsitzender Reinhold Otzelberger zeigte sich beeindruckt: „Das ist eine bestechende Idee.“ Er dankte Claudia Stumpf für ihren „ehrlichen und transparenten Vortrag, der eine gelungene Verbindung zwischen zeitgenössischer Nutzung und Denkmal“ aufzeige.

Die Baukosten für Abbruch, Renovierung und Neubau sind mit etwa 17 Millionen Euro veranschlagt, die Parkgarage und Gestaltung der Außenanlagen schlagen zusätzlich mit zwei Millionen Euro zu Buche.

 

 

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