Zielsicherheit ist für Judith Römer Daueraufgabe

28.8.2018, 10:32 Uhr
Zielsicherheit ist für Judith Römer Daueraufgabe

© Michael Römer

Herzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg, du bist wahrscheinlich mehr als zufrieden.

Judith Römer: Ich bin glücklich über die Platzierung, das ist doch klar. Nicht zufrieden bin ich mit dem Ergebnis. Ich habe 647 Ringe geschossen, aber ich hatte mir vorgenommen, 650 Ringe zu erreichen. Bei der Bayerischen Meisterschaft vor ein paar Wochen lag ich über 650. Die Siegerin in unserer Altersklasse (Schülerinnen A Recurve; d.Red.) erzielte 661 Ringe, die Zweitplatzierte 659.

Warum ist es nicht gelungen, das eigene Potenzial auszuschöpfen?

Judith Römer: Keine Ahnung. Es war nicht so ein guter Tag. Solche Tage hat man manchmal. Zudem hatte ich eine Passe, bei der der Wind ein bisschen gestört hat. Auch die anderen haben nicht so gut wie sonst geschossen. Aber insgesamt lief es für mich dann noch recht gut.

Wie war es mit der Hitze?

Judith Römer: Früh war es ziemlich bewölkt, da ging es noch. Ab dem zweiten Durchgang ist die Sonne heraus gekommen. Da ist es deutlich schlimmer geworden. Aber es gab Pausen und die Möglichkeit, sich bei einem Pavillon in den Schatten zu stellen.

Wie läuft so ein Wettkampf genau ab?

Judith Römer: Zu Beginn haben wir drei Passen mit jeweils sechs Pfeilen zum Einschießen. Der Wettkampf selber ist unterteilt in zwei Durchgänge mit jeweils sechs Passen mit á sechs Pfeilen. Insgesamt werden 72 Peile auf eine Entfernung von 40 Metern geschossen. Mit Pausen dauert so ein Wettbewerb rund vier Stunden. Er kann aber auch länger dauern, Es kommt darauf an, wie schnell das Aufschreiben dauert und wie oft nachgeschossen werden muss. Ein Wettkampf kann sich deshalb lange hinziehen.

Wie ist es mit der Nervosität?

Judith Römer: Jeder ist nervös bei einer DM. Ich schaue nicht auf die Wertung und wusste deshalb auch nicht, wo ich stehe. Ich unterhalte mich auch nicht mit den anderen Schützinnen. Nur mit den wenigen, die ich kenne.

Welche Voraussetzungen muss eine Bogenschützin mitbringen?

Judith Römer: Sie muss nichts mitbringen. Das Bogenschießen kann jeder erlernen. Ich habe zu Beginn der fünften Klasse im Alter von zehn Jahren damit begonnen. Ich habe mir vorgenommen, dass ich wirklich was erreichen will. Ich trainiere in der Woche dreimal zwei bis drei Stunden. Für mich ist Bogenschießen Leistungssport.

Was steht als Nächstes an?

Judith Römer: Ich mache jetzt ein paar Wochen Pause und schieße gar nicht. Im Herbst wechsle ich dann von den Schülern A zur Jugend. Das ist ein großer Sprung. Die Scheiben stehen nicht mehr in 40, sondern in 60 Meter Entfernung. Große Wettkämpfe stehen in diesem Jahr nicht mehr auf dem Programm.

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