ZirkArt: Kampf um die Zeitung

10.9.2014, 10:00 Uhr
ZirkArt: Kampf um die Zeitung

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Die Drei gehören zu den Artisten, deren Karriere noch am Anfang steht. 2012 haben Marius Pöhlmann, Tim Belime und Galatée Auzanneau die Zirkusschule ACaPA im niederländischen Tilburg abgeschlossen. Im Gepäck die Idee zur „urban acrobatic show“, mit der sie als Trio „Satchok“ im Moment noch vor allem deutschlandweit unterwegs sind.

Ein Mann, Typ Büroangestellter, steht auf dem Gehweg und liest Zeitung. Ein anderer würde gerne mitlesen. Plötzlich kommt eine Frau dazu und klettert auf die Schulter des Zeitungslesers, der Mitleser zieht ihn an der Krawatte. Ein Tumult entsteht, der akrobatisch das Staunen lehrt und voll auf Situationskomik setzt.

Das junge Trio legt viel Wert auf die technischen und körperlichen Herausforderungen ihres Berufs. „Gleichzeitig reizt es uns aber, unterschiedliche Charaktere darzustellen und daran zu arbeiten“, erzählt Marius Pohlmann. Damit legen „Satchok“ genau auf das Wert, was die noch junge deutsche Szene des zeitgenössischen Zirkus ausmacht. Wobei, so deutsch ist das Trio nicht. Tim Belime (25) wohnt in Barcelona und Galatée Auzanneau (26) im französischen Toulouse.

Trainieren auf Entfernung

Das wirft die Frage auf, wie sich auf diese Entfernung Partnerakrobatik trainieren lässt. Offensichtlich kein Problem. „Wenn wir eine Aufführung haben, nehmen wir uns vorher eine Woche Zeit und trainieren gemeinsam.“ Mal in Spanien, mal in Frankreich, mal in Holland, wo Marius Pohlmann mit seiner Freundin wohnt. Allein übt Pohlmann fünf Mal die Woche Kraft und Ausdauer. Als Schwerster und Größter (1,90 Meter/87 Kilo) fungiert er als Untermann und stemmt die anderen in die Luft.

Der 27-Jährige stammt aus Nordhorn in Niedersachsen und gehört zu denen, die ein Jugendzirkus auf die Fährte gebracht hat. Nach dem Abi stand fest, dass die Zukunft auf keinen Fall einen Bürojob liefern sollte. Ein Freiwilliges Soziales Jahr bei einem Jugendzirkus später, folgte die Anmeldung für die Zirkusschule. Die Aufnahmeprüfung gelang mit einer Einrad- und Jongliernummer, erinnert sich Pohlmann. In Tilburg konzentrierte er sich mehr und mehr auf die Akrobatik und schließlich, zusammen mit den Klassenkameraden, auf die Partnerakrobatik — „Satchok“ entstand.

„Satchok“ treten auf: Am Samstag, um 15 Uhr in der Sattlertorstraße und um 16 Uhr am Rathausplatz; am Sonntag um 17.30 Uhr und 20 Uhr in der Sattlertorstraße. Tickets gibt es bei der NN-Geschäftsstelle, Hornschuchallee 7, Forchheim. Tagestickets kosten elf Euro (ermäßigt sechs Euro), Familien zahlen 27 Euro, Kombitickets für beide Tage kosten 18 Euro (ermäßigt neun Euro), Familien zahlen 39 Euro. ZAC-Kunden bekommen Extra-Rabatt.

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