Zuschuss: Kinderschutzbund muss sich gedulden

19.5.2016, 10:00 Uhr
Zuschuss: Kinderschutzbund muss sich gedulden

© Archivfoto: Müller

Werner Przibilla, Beirat des Kinderschutzbundes in Stadt und Landkreis Forchheim, trug dessen Anliegen im Ausschuss vor. Ein in Kersbach wohnender Lehramtsstudent entwickelt gerade ein pädagogisches Konzept für eine Ferienbetreuung an der Grundschule Burk/Buckenhofen. Die Rektorin Ulla Schuster sei mit diesem Wunsch an den Kinderschutzbund herangetreten. Der führt dort bereits die Mittags- und Hausaufgabenbetreuung durch. „42 Eltern haben Bedarf angemeldet“, sagt Przibilla. Andere Lehramtsstudenten sollen schon in den Sommerferien die Betreuung übernehmen. Pro Woche und Kind sind 70 Euro veranschlagt. Damit bewege man sich auf dem Niveau der Schulhaus-Nachmittagsbetreuung GmbH, die in der Martinschule Ferienbetreuung anbietet. „Wir wollen nicht in Konkurrenz treten.“

Genau das befürchteten aber die Stadträte, zum Beispiel Martina Hebendanz und Thomas Werner (CSU). Im Oktober hatte die Stadt der Schulhaus-Nachmittagsbetreuung von Alfa-Stadtrat Arnd Feistl 1200 Euro zugebilligt — als Zuschuss für die Personalkosten, wie Jugendamtsleiterin Gabriele Obenauf sagte.

Allerdings würden bisher die Sommerferien nur zu drei Wochen und andere Ferien manchmal gar nicht abgedeckt, weil sich zu wenig Kinder anmeldeten. Das stelle Eltern immer wieder vor Probleme. „Legen wir uns da nicht ein Ei?“, fragte Hebendanz. Ein zweiter Anbieter könnte das Problem verschärfen, wenn es jetzt schon zu wenig Nachfrage gebe.

Schon andere Konzepte?

Werner störte sich sehr daran, dass die Stadt einem Studenten die Weiterbildung finanziere. So hatte sich Przibilla ausgedrückt. Er wollte wissen, ob es nicht andernorts im bundesweit aktiven Kinderschutzbund schon pädagogische Konzepte gebe. Dies will Przibilla prüfen. Außerdem interessierte Werner der Bedarf — den sollte man nochmal nachfragen. Und die Verwaltung solle gemeinsam mit Kinderschutzbund und Schulhaus Nachmittagsbetreuung ein Konzept ausarbeiten, um die Sommerferien komplett abzudecken. Das wünschte sich auch Sabine Dittrich (FGL).

Die Zeit drängt

Manfred Hümmer (FW) argumentierte für den Zuschuss — mit der Maßgabe, dass die Anbieter untereinander Gespräche führten. In einer kinderfreundlichen Kommune sei es wichtig, die Sommerferien komplett abzudecken. „Jetzt ist es Mai, das muss in die Gänge kommen, das sollten wir nicht hinauszögern.“ Für Reiner Büttner und Ute Samel (beide SPD) hatte die Lösung im Westen Forchheims Charme. Schließlich wären die Kinder dort bereits mit dem Haus vertraut, könnten zur Ferienbetreuung mit ihren Freunden gehen. Dies könnte ein zusätzlicher Anreiz sein — im Gegensatz zur Anfahrt in die Martinschule.

Przibilla konnte nicht sagen, ob die Schulleitung die Kosten der Ferienbetreuung gegenüber den 42 interessierten Eltern genannt hatte. Und damit auch nicht, ob diese Kosten sie wieder abschrecken könnten. Aber: „Wir werden die Ferienbetreuung durchführen.“ Dieser Satz ging in der längeren Diskussion etwas unter. Die drehte sich nicht um die 1200 Euro — die Stadträte betonten dies mehrmals — sondern um den Wunsch, eine volle Abdeckung der Sommerferien zu erreichen.

Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) schlug schließlich vor, das Thema im Stadtrat noch einmal aufzugreifen. Bis dahin soll der Kinderschutzbund Gespräche mit Schulhaus Ferienbetreuung wegen einer Kooperation führen. Dem schloss sich der Ausschuss bis auf Hümmer und Büttner an. Außerdem will man mehr über den tatsächlichen Bedarf wissen.

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