Zweck-Gemeinschaft beim SV Gößweinstein

GÖSSWEINSTEIN - 35 Tore stehen für den SV Gößweinstein nach 16 Partien auf der Habenseite – 25 Treffer davon gehen auf das Konto von Jens und Marcel Zweck. So liegt der SVG trotz des kleinen Kaders aktuell auf dem 6. Platz der Fußball-Kreisliga 2 und gilt auch dank seines stürmenden Brüderpaares als eine der großen Überraschungen der bisherigen Saison.

Die Zwecks haben beim SV Gößweinstein Tradition. Schon der Vater sowie der Großvater der beiden Brüder Jens und Marcel Zweck waren als Vorstand im Verein tätig. Onkel Markus stand selbst lange Jahre für den SV auf dem Platz und ist heute Abteilungsleiter der Fußballer. So war es fast zwangsläufig, dass auch Jens und Marcel Zweck, die beide im Wallfahrtsort leben, von Kindesbeinen an ihre Kickstiefel für den SVG schnürten.

Jens, der ältere der beiden stürmenden Brüder, verließ nach dem ersten einjährigen Gößweinsteiner Kreisligaintermezzo seinen Heimatverein und schloss sich dem damaligen Bezirksligisten DJK Weingarts an. Nach drei erfolgreichen Jahren bei den Maigischern wechselt der heute 32-Jährige zum SC Eltersdorf, ehe er nach drei Spielzeiten in der Landesliga noch einmal für zwei Jahre als Spielertrainer nach Weingarts zurückkehrte.

90 Tore in 96 Spielen

Doch ganz egal welches Trikot er sich in seiner erfolgreichen Karriere überstreifte, sein Torriecher war ihm stets ein treuer Begleiter. Zur Saison 2011/2012 kehrte Jens Zweck als Spielertrainer zu seinem Heimatverein zurück, wo er in bisher 96 Partien in Kreisliga und Kreisklasse stolze 90 Treffer für sich verbuchen konnte. In der aktuellen Spielzeit gehen nach 16 Spielen neun Tore auf das Konto des Mannes mit der Rückennummer 9.

Doch obwohl Jens Zweck in seiner langen Karriere einige Höhen durchleben konnte, bezeichnet er den Gößweinsteiner Kreisligaaufstieg im Jahr 2012 sowie den anschließenden Klassenerhalt als den größten sportlichen Erfolg seiner Laufbahn.

Hatte der ältere Zweck in den vergangenen Jahren bei der Torausbeute zumeist die Nase vorne, führt in diesem Jahr Bruder Marcel mit 16 Treffern aus ebenso vielen Einsätzen die familieninterne und die ligaweite Torschützenliste an. „Wenn er so weitermacht, wird er am Saisonende Torschützenkönig“, ist sich Jens Zweck sicher.

Auch bei Marcel Zweck zeigte sich früh das Talent zum Toreschießen und so wechselte der heute 25-Jährige nach zwei erfolg- und torreichen Jahren beim SVG im Sommer 2009 ebenfalls nach Weingarts.

Kleiner Kader, große Serie

Doch nach einer sportlich weniger erfolgreichen Saison, die mit dem Abstieg aus der Bezirksliga endete, entschied sich der jüngere Zweck zur Rückkehr. Mit 19 Treffern im vergangenen Jahr hatte Marcel Zweck großen Anteil daran, dass der SVG die Spielzeit auf Platz 10 beendete.

„Der Titel des Torschützenkönigs interessiert mich wenig“, sagt Marcel Zweck, „wichtig ist, dass wir die Klasse halten.“ Nach 16 Spieltagen liegt der SVG durchaus etwas überraschend mit 27 Punkten auf dem sechsten Rang der Tabelle. Seit sechs Spielen ist die Zweck-Elf mittlerweile ungeschlagen, und das, obwohl die Mannschaft nur selten mehr als 13 einsatzfähige Spieler aufbieten kann.

„Mit dem bisherigen Saisonverlauf sind wir alle sehr zufrieden“, erklärt der Spielertrainer Jens Zweck. „Das konnten wir nicht so erwarten.“ Das Ziel bleibe jedoch weiterhin nur der Ligaverbleib. Man wisse in Gößweinstein, dass sich gerade mit einem kleinen Kader das Blatt schnell wenden kann. Alternativen für die Stammkräfte, nicht nur für die stürmenden Brüder, sind rar. Doch bleiben alle Spieler fit und treffen die Zwecks weiterhin wie am Fließband, dürfte einer erneuten Kreisligaspielzeit des SVG nichts im Wege stehen.